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Author: Redaktion

Neujahrsvarieté der OVAG-Gruppe am 27. Januar 2019 in Bad Nauheim

Neujahrsvarieté der OVAG-Gruppe am 27. Januar 2019 in Bad Nauheim

Fast 100 Mitglieder des Kulturrings sahen auch in diesem Jahr wieder eine grandiose Vorstellung im historischen Jugendstil-Theater des Luxushotels DOLCE. Der Run auf die Karten zeichnete sich schon bald nach der ersten Veröffentlichung des Theaterprogramms ab: innerhalb von 4 Wochen waren die 45 bestellten Karten für das Varieté ausverkauft, sodass noch einmal nachbestellt werden musste Das Theater verfügt über 720 Sitzplätze und bietet 250 Quadratmeter Bühnenfläche. Im Bad Nauheimer Kurpark gelegen gehört das Dolce zur größten Hotelkette der Welt: Wyndham-Worlwide-Hotel Group USA und umfasst über 9.000 Hotels und 20 Hotelmarken, darunter bekannte Marken wie Ramada und TRYP-Hotels. Zwei Jahre lang firmierte das Hotel unter dem Namen Conparc Hotel & Conference Centre – es kehrte im vergangenen Jahr aufgrund komplizierter Eigentums- und Rechtsverhältnisse wieder zu seiner vorherigen Dachmarke „Dolce“ zurück .
Die Show war wieder einzigartig – eine faszinierende Darbietung. Ein außergewöhnlicher Mix aus atemberaubender Akrobatik und packender Unterhaltung brachten uns zum Staunen, Lachen und Zittern. 45 Artisten aus 14 Nationen zeigten während des gut dreistündigen Programms ihre Kunst.
Am Ende gab es lang anhaltenden Beifall und stehende Ovationen, als sich die Künstler alle noch einmal vor dem begeisterten Publikum verneigten.
Folgende Künstler/innen traten in diesem Jahr auf:
– Strahlemann & Söhne – Tempogeladene Partner-Jonglage
– Romina Micheletty -Verblüffende Balance
– X-treme Brothers – Hand-auf-Hand-Akrobatik.
– Sven & Jan Waghalsige Rollschuh-Artistik.
– Duo Yingling – Poetische Antipoden-Akrobatik.
– The Jasters – Messerwer
– Daniel Diorio’s Splitglobe – Fahrt in der offenen Motorrad-Kugel.
– Black Blues Brothers aus Kenia – rasante Akrobatik-Performance z
– Katrin Weißensee (Deutschland)Sandmalerei
– Alessio Fochesato – Unglaubliche Papageien-Dressur.
– Nguyen Thi Thu Hiep & Ma Hoang An – Trapezkünstler in schwindelerregender Höhe

Am Ende gab es lang anhaltenden Beifall und stehende Ovationen, als sich die Künstler alle noch einmal vor dem begeisterten Publikum verneigten.

Hurra, hurra der Pumuckl war da

Hurra, hurra der Pumuckl war da

haben wir am Sonntag, den 11.11.2018 im Stadttheater Gießen gesehen.

Wir hatten unseren Spaß mit diesem rothaarigen Wirbelwind. Die Fernsehserie mit Pumuckl und dem Schreinermeister Eder, in dessen Münchener Werkstatt der kleine Nachfahre der Klabautermänner gestrandet ist, begeisterte vor gut 40 Jahre jung und alt.  Das Musical beinhaltet 3 Geschichten aus der TV-Serie: »Spuk in der Werkstatt« (die erste Folge der TV-Serie), »Das Schlossgespenst« und »Der große Krach« . Es war eine gelungene Idee des Theaters, den Pumuckl zu verdoppeln: ist Pumuckl sichtbar, und das bekannterweise ja nur für Meister Eder, verschmilzt der Darsteller mit einer von ihm geführten großen Handpuppe, die sofort verschwindet, wenn Besucher kommen.

Dann sorgt der kleine freche Kobold für manchen Schabernack zwischen den Sägespänen und der verblüfften Nachbarschaft. „Spahn oder nicht Spahn, das wird bald die Frage“, sagte er zum Beispiel und sprang in die gerade zusammengefegten Sägespäne. Tom Schimon spielte den liebenswerten Pumuckl so überzeugend, dass man tatsächlich auch noch Mitleid mit dem kleinen Kerlchen bekam, als als er vom vielen Pflaumenessen Bauchweh bekam und – „Pups“ – herzergreifend nach seinem „Meister Ederer“ rief, der ihm auch gleich eine Wärmflasche auf sein Bäuchlein legte. Aber die nächsten Streiche ließen nicht lange auf sich warten. „Ich bin der Edle Pu von Muckl“ sang er und stibitzte heimlich wieder die Utensilien von Eders Kundschaft.
Als es Meister Eder dann doch zuviel wurde, schmiss er den Pumuckl aus seiner Werkstatt, um ihn kurz darauf wieder schmerzlich zu vermissen. Und tatsächlich schlich sich hier und da ein Tränchen in die Augen der Zuschauer, der sich kleine Klabautermann todtraurig auf die Suche nach einem anderen Schreinermeister machte. Aber Ende gut – alles gut: reumütig holte der Meister Eder seinen geliebten Pumuckl wieder zurück und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.

Der Bariton Tomi Wendt, langjähriges Ensemblemitglied des Gießener Theaters, spielte überzeugend den grantigen Meister Eder. Als Münchner dürfte ihm der bayerische Dialekt keine Schwierigkeiten bereitet haben.
Tom Schimon verbrachte eine Glanzleistung als Pumuckl, wenn er mit einer großen Handpuppe auf einem Bürostuhl umher flitzt, um seinen Schabernack zu treiben. Das war so clever gemacht, dass man manchmal nicht wusste, wem die Beine gehören, auf denen der Pumuckl herumtollte: zum Schauspieler oder zur Puppe. Dazu musste Tom Schimon ja auch noch ständig die Puppe entsprechend bewegen und mit Koboldstimme sprechen. Und wie es sich für ein Musical gehört: er muss auch singen zur Dicken-Backen-Musik aus dem Orchestergraben. „Kobold-Tenor“ nannte Tom Schimon die Stimmlage.

Am Staatstheater Kassel haben wir Tom Schimon übrigens in einer Hauptrolle („Riff“ – Anführer der Jets) in dem Musical „West Side Story auf der Bühne erlebt. Andreas Kowalewitz, der Dirigent dieses Musicals hat dieses auch bei der Uraufführung am Münchener Gärtnerplatztheater dirigiert.
Der Pumuckl war gut –
Danke an Frau Muth
die alles organisieren tut.
Das reimt sich und was sich reimt, ist gut. Sagt der Pumuckl.
Ein Kinderstück – ja , aber 57 Erwachsene haben sich auch köstlich amüsiert in diese grandiose Vorstellung.
GS

Mala Vita – Giordano trifft auf Gesualdo – Oper von Umberto Giordano im Stadttheater Gießen

Mala Vita – Giordano trifft auf Gesualdo – Oper von Umberto Giordano im Stadttheater Gießen

Wie in jedem Jahr, so hat auch in diesem Jahr die Intendanz wieder eine selten gespielte Oper auf dem Spielplan: Mala Vita – Giordano trifft auf Gesualdo. Umberto Giordano, den Komponisten der Oper kennen wir. Seine schöne und berühmte Oper Andrea Chenier haben wir vor 10 Jahren bereits in Gießen gesehen. Aber wer ist Gesualdo? Don Carlo Gesualdo da Venosa, geb. 1566, also 300 Jahre vor Giordano, war ein italienischer Fürst und Komponist – und Mörder!
Interessante Geschichte: Er erdolchte in seinem Palast in Neapel seine Frau und ihren Liebhaber. Auch die kleine Tochter – Vaterschaft unklar! – mußte sterben. Ehrenmorde unter Adligen wurden damals nicht gesühnt, trotzdem floh Gesualdo um der Rache der Familien zu entgehen. 1591 trat er sogar die Nachfolge seines Vaters als Fürst von Venosa an. 1594 heiratete er erneut und verbrachte mit seiner zweiten Ehefrau zwei Jahre in Ferrara. In dieser Zeit entstand vermutlich ein Großteil seiner Kompositionen. Danach zog er sich erneut auf sein Schloss zurück. Nachdem 1600 das einzige Kind aus seiner zweiten Ehe gestorben war, verstärkten sich Gesualdos Depressionen und er wandte sich der Komposition von geistlicher Musik zu.

Diese erste Vorstellung in der Theatersaison 2018/2019 sahen wir am Sonntag, den 14.10.2018 im Gießener Theater. Wir erlebten eine wunderbare Aufführung mit herrlichen Stimmen. In der Rolle des Färbers Vito debütierte der Tenor Deniz Yilmaz am Stadttheater. Ebenfalls zum ersten Mal ist Angela Davis als Cristina in Gießen zu erleben. In weiteren Rollen hörten wir Grga Perso, Florian Spies und Marie Seidler sowie den stimmgewaltigen Chor und Extrachor des Stadttheaters.

Die Handlung spielt in den Slums von Neapel.
Der Färber Vito hat in einem Gebet geschworen, eine Prostituierte zu heiraten, wenn er von der Tuberkulose geheilt wird. Vor einem Bordell begegnet er der Prostituierten Cristina, erklärt ihr seine Liebe und verspricht, sie zu heiraten. Ganz nebenbei unterhält er aber auch eine Beziehung mit der verheirateten Amalie, deren Ehemann ebenfalls ein Freier Cristinas ist. Amalia versucht vergeblich, Cristina von einer Heirat mit Vito abzubringen. Als es Amalia gelingt, Vito erneut zu verführen, schickt dieser die verzweifelte Cristina wieder in ihr Bordell zurück.
Die Kurz-Oper wurde erweitert durch eingefügte Madrigale von Carlo Gesualdo, die von einem sechsstimmigen Chor vorgetragen wurden. In den Renaissance-Kostümen bildeten die Sänger des Gesualdo-Ensembles auch optisch einen deutlichen Kontrast zu der Garderobe der Opernfiguren im italienischer Chic der 60er Jahre.
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln.

Die Affäre Rue de Lourcine

Die Affäre Rue de Lourcine

Am 8. Februar 2018 besuchte der Kulturing Allendorf diese  Komödie von Eugéne Labiche im Stadttheater Gießen. In der Gießener Allgemeinen Zeitung wird „Die Affäre Rue de la Lourcine“ als eine gut gemachte irrwitzige Enthüllungskomödie bezeichnet, die jede Menge Spaß macht. Eugéne Labiche beschrieb in seinen vielen Komödien die Abgründe und geheimen Träume, die oft hinter ehrenwerten Fassaden stecken.

Kurzinhalt:
Hauptdarsteller Lenglumé erwacht nach einem feucht-fröhlichen Klassentreffen neben seinem Schulkameraden Mistingue ohne Erinnerung an die Ereignisse der letzten Nacht. Aus der Zeitung erfahren sie von einem Mord an einer jungen Kohlenschlepperin in der vergangenen Nacht. Unterstützt von einer Reihe von Indizien kommen die beiden zum Schluss, dass sie im Rausch den Mord begangen haben. Nun versuchen die beiden mit grotesken Rettungsversuchen einen drohenden Skandal abzuwenden. Am Ende finden sie heraus, dass die Zeitung 20 Jahre alt ist und sie gar nicht die Mörder sein können!

Roman Kurtz (Mistingue) ist seit 2001 festes Ensemblemitglied am Stadttheater Gießen und wir haben ihn schon in zahlreichen Rollen gesehen. Aber noch nie mit einer so seltsamen kurzen Ponyfrisur – die steht eigentlich nur Mister Spock. Und auch Pascal Thomas, der ansonsten smarte Lockenkopf aus dem Schauspielerensemble war in der Rolle des Dieners Justin mit schütteren Haaren kaum wiederzuerkennen.

Mehrfach verschwand er durch eine der vielen Türen und wie durch Zauberei trat er sofort durch die gegenüberliegende Tür wieder ein. Ein weiterer Gag war die Einbeziehung der Souffleuse in die Handlung. Tom Wild – neu am Theater – spiele überzeugend den Volltrottel Lenglumé.

Was für ein Theater, das turbulente Geschehen auf der Bühne glich einem Hexenkessel und einige Regieeinfälle waren doch etwas grenzwertig in dieser wort- und temporeichen Inszenierung. Im Sinne des Dichters – Eugéne Labiche – wurden zwischendurch von einem Darsteller witzige zweideutige und satirische Lieder (Couplets) vorgetragen. Warum dafür das Streichertrio – jeweils immer anders gewandet – in einem großen Himmelbett spielte, konnten wir uns auch nicht erklären. Dem 90minütigen Einakter hat man eine Pause aufgedrückt, noch dazu mitten in einem Lied.

Schlüssigerweise wurde gleich nach der Unterbrechung wieder weitergesungen und so sorgte man für einen perfekten Übergang. Als jahrzehntelanger Kunde des Theaters hatten wir wieder die besten Plätze in den vordersten Reihen und konnten so das Spectaculum hautnah miterleben. „Ist ́s vorüber, lacht man drüber“ was das letzte Lied. Zum Schluss gab es höflichen Beifall und – ja doch – wir lachten auch.

Dirty Dancing in der Alten Oper, Frankfurt

Dirty Dancing in der Alten Oper, Frankfurt

Das war wieder ein Highlight der Extraklasse. Das Interesse an dem Musical war groß und so fuhren wir am Samstag, den 06.01.2018 wieder mal mit 2 Bussen der Firma Plus Bus Tours Heiko Lich nach Frankfurt in die Alte Oper. Mitreißende Tanzeinlagen, unsterbliche Songs und eine wundervolle Geschichte über die erste Liebe – das sind die Zutaten, die den Film so erfolgreich haben werden lassen und die auch dafür sorgen, dass das Musical viel Spaß und Freude macht.

Die Handlung (Kurzfassung)
DIRTY DANCING spielt im Sommer 1963 im Ferienresort Kellermanns in New York. Die schüchterne Frances „Baby“ Houseman langweilt sich unter den Erwachsenen im Urlaub mit ihren Eltern, bis sie ihr Herz an den anziehenden Tanzlehrer und Showtänzer des Hotels Johnny Castle verliert. Es folgt ein Auf und Ab der Gefühle, Konflikte und Probleme müssen sowohl zwischen den Jugendlichen wie auch zwischen den Generationen gelöst werden. Der Satz am Ende des Musicals „Mein Baby gehört zu mir“ ist genauso legendär wie Johnys übermütiger Sprung von der Bühne und die Hebefigur mit seinem „Baby“!

Der Profi-Darsteller Mate Gyenei in der Rolle des Tanzlehrers Johnny hat eine achtjährige Latein- und Standard-Tanzausbildung absolviert sowie sechs Jahre ungarischer Volkstanz, Stepp, Ballett und Akrobatik. Vor seiner Musical-Karriere spiele er in der 3. Fußballliga in Ungarn. Anna Louise Weihrauch in der Rolle von „Baby“ Frances Housemann sammelt vor ihrer Musical-Karriere Bühnenerfahrungen in Gastrollen wie z.B. in „Verbotene Liebe“. Es wird deutsch gesprochen in dieser Inszenierung, aber weitgehend englisch gesungen – denn was wären die Hits „Do You Love Me“, „Hungry Eyes“ oder gar „Time Of My Life“ ohne den Originaltext.

Fazit: Wir waren begeistert – am Ende hielt es keinen mehr auf den Plätzen und es gab zu Recht für alle Mitwirkenden tosenden Applaus.

Ein Herbstmanöver“ – Operette von Emmerich Kalman

Ein Herbstmanöver“ – Operette von Emmerich Kalman

Am Sonntag, den 5.11.2017 sahen wir im Stadttheater Gießen die Operette „Ein Herbstmanöver“ von Emmerich Kalman. Mit einem turbulenten Abenteuer aus dem Leben der Husaren begann die Karriere des ungarischen Komponisten. Feurige Märsche ebenso wie leidenschaftliche Zigeunerweisen deuteten bei der Uraufführung 1909 im Theater an der Wien auf die spätere Welterfolge wie DIE CSÁRDÁSFÜRSTIN und GRÄFIN MARIZA hin. In der fast dreistündigen Inszenierung des ungarischen Regisseurs Baláz Kovalik erlebten wir in Gießen eine turbulente Aufführung. Beláz Kovalik hat aus der Urfassung eine neue, durchaus gelungene Giessener Fassung erstellt.

Die Handlung um einen von der Liebe enttäuschten Offizier, der zwischen zwei Frauen steht, spielt am Vorabend des Ersten Weltkriegs.
Ein Husarenregiment hält in der Puszta nahe beim Schloss der Baronin Riza ein Herbstmanöver ab. Die Schlossherrin Riza weiß, dass daran auch ihr ehemaliger Geliebter Lörenthy teilnimmt. Und dieser lässt nichts unversucht, um seine einstige Liebe wiederzugewinnen. Als sich ihre Wege kreuzen, plant Lörenthy ein Exzess: „Tanzen wie ein Schneidergeselle, trinken wie ein Bürstenbinder“.

Mit viel Witz und auch Sarkasmus nahm die Operette ihren Lauf. Trotz einiger Stilbrüche war es eine sehr unterhaltsame Aufführung. Aktuelle Seitenhiebe auf Air Berlin und die Titanic gehörten auch dazu. Das Orchester unter der bewährten Leitung von Michael Hofstetter spielte manchmal etwas zu laut, so dass man die Sänger nur schwerlich verstehen konnte.
Den Neuzugang am Giessener Theater, der Kroate Grga Peros in der Rolle des Oberleutnants Lörenthy hatten wir vor wenigen Wochen erst als Don Giovanni in der gleichnamigen Oper erlebt. In dem Altknecht Bence erkannte langjährige Theaterbesucher den inzwischen 82jährigen Rainer Domke, der von 1961 und 2001 Ensemblemitglied am Stadttheater war.

Eine Augenweide waren auch Tänzer der Tanzcompagnie unter der Leitung des Gastchoreographen Leo Mujic. Sie wirbelten über die Bühne, als hätten sie Gummi in den Gelenken. Mujic wird von internationalen Kritikern als hochbegabter Choreograph gefeiert und gastierte
weltweit an großen Bühnen.
Der kräftigte Applaus am Ende der Vorstellung zeigte, dass die Zuschauer mit der Vorstellung mehr als zufrieden waren.

Fotos : Rolf K. Wegst, Stadttheater Gießen.

Don Giovanni im Stadttheater Gießen, am 21.10.2017

Don Giovanni im Stadttheater Gießen, am 21.10.2017

Foto: Rolf K. Wegst

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart. Das war doch wieder Mal eine gelungene Vorstellung im Stadttheater Giessen. Mozarts Oper schildert die letzten Stunden im Leben des skrupellosen Lebemanns Don Giovanni. In einem Nebeneinander aus Komödie und Tragödie sahen wir einen gescheiterten Liebhaber, dem nichts mehr gelingt und der am Ende für immer abtritt.

Kurzinhalt:
Sevilla bei Nacht. Don Giovanni kommt aus dem Haus des Komturs, gefolgt von dessen Tochter Donna Anna. Don Giovanni tötet den Komtur, der sich ihm in den Weg stellt. Dann erscheint die liebeskranke Donna Elvira, die er auch verlassen hat. Giovannis Diener Leporello erzählt ihr in der berühmten Registerarie von den vielen Liebschaften: „Schöne Donna, dies genaue Register enthält seine Liebesaffären…“
Das Brautpaar Masetto und Zerline erscheinen auf dem Weg zur Hochzeitsfeier. Zur Erheiterung des Publikums Masetto im Hasenkostüm, Zerlina als Teufelchen. Don Giovanni sieht in Zerlina sein nächstes Opfer, doch Donna Elvira greift ein und beschuldigt ihn als gefährlichen Schwerenöter. Gleichzeitig erkennt Donna Anna in ihm den Mörder ihres Vaters und schwört Rache – gemeinsam mit anderen Betrogen
Später stehen alle vor der Statue des toten Komturs, und übermütig lädt Don Giovanni den steinernen Gast zum Fest auf sein Schloss ein. Dort beginnt die Statue beginnt zu sprechen und fordert Don Giovanni auf, seine Untaten zu bereuen. Als dieser sich weigert, wird er am Ende mit großem Spektakel ins Jenseits befördert
Nach „Cosi fan tutte“ im vergangenen Jahr und „Don Giovanni“ in dieser Saison dürfte im nächsten Jahr „Figaros Hochzeit“ auf dem Programm stehen – die letzte Oper von Mozarts Librettisten Lorenzo da Ponte. Wir freuen uns drauf.

Tagesfahrt nach Limburg am 23.09.2017

Tagesfahrt nach Limburg am 23.09.2017

Blick auf den Dom

Aufgrund der vielen Anmeldungen fuhren wir mit einem großen Bus der Firma Plus Bus Tours Heiko Lich nach Limburg. Um 9.30 Uhr trafen unsere beiden Stadtführerinnen an der Busempfangsstation ein und unsere große Gruppe wurde aufgeteilt: eine Gruppe für die Altstadtführung und eine weitere für die etwas längere Tour, die bis zum St. Georgsdom führte.

Die Führung begann am Katzenturm, einem ehemaligen Teil der Stadtbefestigung. Bei unserem Gang durch die verwinkelte Altstadt mit ihren engen Gassen sahen wir zahlreiche Fachwerkhäuser mit kunstvollen Schnitzereien wie den Neidköpfen, Schreckmasken und Lebensbäumen. Sie wurden erbaut vom 13. bis 19. Jahrhundert und überstanden den zweiten Weltkrieg nahezu unversehrt. Fast alle der schönen restaurierten Fachwerkhäuser standen giebelständig zur Straße und beherbergen heute viele kleine Geschäfte mit Souvenirs sowie Kaffees und Restaurants.

Auf dem Domplatz angekommen, interessierte uns zunächst einmal die immer noch leer- stehende Nobelresidenz des Bischofs Tebartz-van Elst. Wir konnten ein Blick über die Mauer auf den schwarzen, nahezu fensterlosen Bau werfen, auch die angrenzenden flachen, hellen Gebäude schienen fensterlos zu sein.

Dann hatten wir Gelegenheit zu einem kurzen Rundgang im Dom. Er war zunächst Stift- und Pfarrkirche St. Georg und St. Nikolaus und ist seit der Gründung des Bistums Limburg im Jahr 1827 die Kathedralkirche des Bistums.

Die Bedeutung des Limburger Ortsnecknamens „Säcker“ wurde uns damit erklärt, dass die Lahn im 19. Jahrhundert eine viel genutzte Schifffahrtsstraße geworden war. Die Waren wurden in Säcke verpackt und von Tagelöhnern in Limburg ausgeladen. Dabei soll so auch manches Gut eingesäckelt worden sein. Und wahrscheinlich ist manch einer dann abends im Wirtshaus „versackt!“. Im Volksmund nannte man die Träger daher „Säcker“.

Nach dieser informativen Stadtführung eilten wir zum Mittagessen in eines der vielen Lokale. Anschließend bummelten wir zur nahe gelegenen Schiffsanlegestelle und starteten zur Lahnrundfahrt. Nach der ersten Schleusung sahen wir im Limburg Stadtteil Dietkirchen am Westufer der Lahn die St. Lubentiusbasilika (Bild), eine der schönsten Kirchen Hessens. Unser Schiffsführer machte uns auch darauf aufmerksam, dass wir von der Lahn aus die 7 Türme des Doms erblicken konnten. Wir passierten Diez mit dem Schloss Oranienstein – dem Stammschloss des niederländischen Königshauses.

In Diez war in der Ferne auch die größte Strafanstalt des Landes Rheinland-Pfalz zu erblicken. Zur modernen Geschichte gehörte auch ein Blick auf die gesprengten Brückenpfeiler der alten Autobahnbrücke.Ein erlebnisreicher Tag ging zu Ende und wir traten mit vielen Informationen über eine sehenswerte Stadt die Heimreise an.

Danke an Hartmut Winker, der diese Fahrt hervorragend organisiert hatte. Und natürlich an Herwig Stein, der seine bekannt guten Beziehungen zum Wettergott wieder recht gut genutzt hatte.

Carmen im Staatstheater Wiesbaden

Carmen im Staatstheater Wiesbaden

Oper von Georges Bizet. Austausch-Gastspiel des Staatstheaters Darmstadt im Staatstheater Wiesbaden. In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln.

Carmen Staatstheater Wiesbaden

Unsere Fahrt im Juli 2017 führte uns ins Staatstheater Wiesbaden zur Aufführung der Oper CARMEN von Georges Bizet. Kaum hatten wir die Teilnehmer alle eingesammelt und richtig „Fahrt aufgenommen“ als uns der Busfahrer mitteilte, dass die Autobahn gesperrt sei und wir über Butzbach fahren würden. Dort sah es dann auch nicht viel besser aus und es war kaum damit zu rechnen, dass wir noch pünktlich zu Beginn der Oper um 19.30 Uhr da sein würden. Wir hatten uns bereits damit abgefunden, dass wir auf unser Abendessen verzichten mussten, sollten wir den 1. Akt der Oper auch noch verpassen? Doch dann ging es endlich wieder zügig weiter. Ein Dank gebührt unserem Busfahrer, er fuhr wie ein junger Gott, (natürlich unter Beachtung aller Geschwindigkeitsregeln) – wir kamen tatsächlich eine Minute vor Beginn der Oper im Staatstheater ein. Wir stürzten sofort aus dem Bus und 49 Opernfans nahmen unter den unwilligen Blicken des anwesenden Publikums ihre Plätze ein. Das Spiel konnte beginnen!


Auf der offenen Bühne lümmelten sich Bühnenarbeiter in Alltagskleidung – so dachte wohl manch einer. Aber nein, es war der Chor, der später in ähnlich fragwürdiger Montur als Zigeuner- und Schmugglerbande und auch als Soldaten fungierte. (Die über 1000 Zuschauer im ausverkauften Staatstheater waren sowieso besser gekleidet als die Akteure!)

Das Drama um Liebe und Macht spielt im südspanischen Sevilla. Die Zigeunerin Carmen, die in einer Zigarettenfabrik arbeitet, ist berüchtigt für ihre Unberechenbarkeit. Nach einem Streit mit einer anderen Arbeiterin, die sie verletzt, wird sie in Arrest genommen. Der Soldat Don José, der sie unter Aufsicht halten soll, verliebt sich in sie und lässt sie entkommen in der Hoffnung, ihr Herz zu gewinnen. Doch diese Hoffnung ist trügerisch. Carmen wirft ein Auge auf den Stierkämpfer Escamillo und wird Don Josés und seiner Eifersucht überdrüssig. Verzweifelt versucht Don José sie zurück zu gewinnen. Als sie sich weigert, ersticht er sie auf offener Straße.


Eine Inszenierung vor karger Kulisse: sie bestand lediglich aus ein paar Stühlen mit denen anscheinend Räume markiert wurden. Auch einige weitere Regieeinfälle erschlossen sich uns nicht, so war uns nicht klar, warum sich Carmen wiederholt über Jeans und weiße Bluse ihr schwarz-rotes Rüschenkleid an- und auszog. Ein bisschen mehr spanisches Flair hätte der Inszenierung auch nicht geschadet.

Doch die spannende, dramatische Handlung, die eindringliche und temperamentvolle Musik sowie die hervorragende Stimmen entschädigten uns für das wenig ansprechende Bühnenbild und es gab zum Schluss reichlich und verdient Beifall für die Akteure.

„Carmen“ ist eine der am häufigsten gespielten Opern. Dies ist nicht verwunderlich, sind doch einige Arien zu richtigen Gassenhauern geworden: die „Habanera“ der Carmen, die „Blumenarie“ von Don Jose und nicht zuletzt das Auftrittslied des Stierkämpfers Escamillo „Auf in den Kampf, Torero!“

Fotos: Kulturring Allendorf, Privat

Boys, Boys, Boys – Die SCHMACHTIGALLEN landen einen Hit

Boys, Boys, Boys – Die SCHMACHTIGALLEN landen einen Hit

Als letzte Vorstellung der Theatersaison 2016/2017 im Stadttheater Gießen sahen wir am Freitag den 21.04.2017 das Musikstück mit dem Sängerquartett DIE SCHMACHTIGALLEN. Sie präsentieren alle zwei Jahre ihr A-capella-Programm. DIE SCHMACHTIGALLEN, das sind: Jan Hoffmann – langjähriger Chordirektor und Kapellmeister am Stadttheater Gießen, sowie Martin Ludwig, Roland Furch und Severin Geissler. Alle vier haben sich während des Musikstudiums an der Mainzer Hochschule kennengelernt. Zum ersten Mal ist mit der in Gießen geborenen Musicalsängerin Julia Lißel auch eine Sängerin mit an Bord.

Dieses Jahr waren die Schmachtigallen als Triller-Boy´s auf der Suche nach einem Hit, davon erzählte der neueste Cup des Quartetts. Erstmals wurde eine komplette Geschichte erzählt mit einem bunten Mix aus verschiedenen Stilrichtungen und Jahrzehnte. In unterschiedlichen und phanstasievollen Kostümen brachten sie die Zuschauer als Wildecker Herzbuben, Heino oder Udo Lindenberg zum Lachen. Trotz allem wollte ihnen für den dringend benötigten Kassenschlager nichts einfallen, bis sie die Sängerin Joana (Julia Lißel) kennen lernten, die ihnen letztendlich zum Erfolg verhilft.
Fotos: Rolf K. Wegst, Stadttheater ‚Gießen

Stadttheater Giessen. Die SCHMACHTIGALLEN in SPIEL DES LEBENS (UA), Buch und Regie von Henry Arnold, Premiere 18.10.2014, Bühne und Kostüme: Thomas Döll, Dramaturgie: Cornelia von Schwerin, Buch und Regie: Henry Arnold, Manni: Jan Hoffmann, Kelle: Roland Furch, Zocki: Severin Geissler, Gernot: Martin Ludwig, Lou: Marie-Louise Gutteck, Luc: Sebastian Songin, Foto: Rolf K. Wegst, Nutzungsrechte beim Urheber Nutzungshonorar zzgl. 7% MwSt.