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Author: Redaktion

Der Kuss der Spinnenfrau

Der Kuss der Spinnenfrau

Gut besetzt war der Bus wieder einmal, der uns zum Musical „Der Kuss der Spinnenfrau“ in das Stadttheater Gießen brachte. Trotz anfänglicher Bedenken wegen des evtl. heiklen Inhalts hatten wir dieses Musical noch nachträglich in das Theaterprogramm 2014/2015 aufgenommen. Nicht zuletzt deshalb, weil uns die beiden Hauptakteure Sophie Berner (in einer Doppelrolle als Spinnenfrau und Aurora) und Andrea M. Pagani schon in „Cabaret“ und „I wanna by loved by you“ begeistert hatten. Dennoch keine leichte Kost – die Themen, die auf der Bühne dargestellt werden, sind ernst und  aktuell.

Im dunklen Theater leuchtet ein riesiges blaues Spinnennetz auf der Bühne, eine fahrbare kleine Gefängniszelle und bewegliche Gitterwände bildeten die weitere Kulisse. Erzählt wird die tragische Geschichte der beiden Gefängnisinsassen Valentin und Molina. Zwei vollkommen unterschiedliche Männer treffen im Folter-Gefängnis eines totalitären Staates aufeinander: Der linke Aktivist Valentin wird gezielt in die Zelle von dem weibischen Molina gesperrt. Man erhofft sich davon, dass dieser den Neuankömmling aushorcht. Aus Valentíns anfänglicher Abneigung gegen den für ihn fremdartigen Zellengengenossen entwickelt sich gegenseitiges Interesse aneinander und Zuneigung, nicht zuletzt weil Molina sich in die Fantasiewelt der Filme flüchten kann, um  das unerträglich harte Gefängnisleben zu ertragen.

Neben der düsteren Gefängnisatmosphäre entführten uns die Tagträume von Molina in die  bunte Welt der Filme. Kontrastprogramm waren traumhafte Musikfilm-Szenen und temperamentvolle Revue-Auftritte. Aurora ist der große Star der von Molina so verehrten Filme, aber auch die Spinnenfrau, deren Kuss den Tod bringt. Die Spinnenfrau repräsentierte den Tod der Insassen in diesem Foltergefängnis, dem letztlich auch Molina zum Opfer fällt.

Ein großes Spinnennetz  bildet mitsamt der vom Schnürboden herabschwebenden Spinnenfrau Sophie Berner einer der Höhepunkt des Abends. Stimmgewaltig sang sie das „Lied der Spinnenfrau“. Die  hochstehenden Fasanenfedern an ihrem schwarzen Leder-Nieten-Kostüm standen ab wie Spinnenarme so sah sie einer Spinne im Netz entsprechend ähnlich.

Catherine Mivilles Inszenierung wartet mit viel  Personal auf, darunter Chor und Akteure der Tanzcompagnie, die uns alle begeisterten. Alles in allem war die Vorstellung ein Fest für Augen und Ohren und die Akteure wurden mit lang anhaltendem Beifall belohnt.

Einladung Jahreshauptversammlung 2015

Einladung Jahreshauptversammlung 2015

Unsere diesjährige Jahreshauptversammlung findet am 20. März 2015 um 19.30 Uhr im kleinen Saal im Bürgerhaus in Allendorf statt. Hierzu laden wir die Mitglieder herzlich ein.

Tagesordnung :

    1. Begrüßung
    2. Totenehrung
    3. Ehrungen für 40, 50 und 60jährige Mitgliedschaft
    4. Tätigkeitsgerichte für das Jahr 2014
      • Theatergruppe
      • Fotogruppe
      • Vorsitzender
    5. Bericht der Kassenführerin
    6. Aussprache zu den Berichten
    7. Bericht der Kassenprüfer
    8. Entlastung des Vorstandes
    9. Kassenprüferwahl
    10. Verschiedenes
    11. Digitale Bilderschau „ Kanada – von der Prärie in die Rocky Mountains“

Der Vorstand

Der Weibsteufel

Der Weibsteufel

Erstmals besuchten ca. 40 Mitglieder des Kulturrings Allendorf/Lda. am 01.02.1015 die neue Studiobühne des Stadttheaters Gießen taT. Die neue Bühne befindet sich im Erdgeschoss des Großkinos Kinopolis und ersetzt ab der Spielzeit 2014/2015 die alte Bühne im TiL (Theater im Löbershof), welche für die Bedürfnisse des Stadttheaters nicht mehr ausreichte.

Der Schmuggler mit seinem „Weibsteufel“ wohnte hoch oben in den Tiroler Bergen und aufschauen mussten die Zuschauer allemal: Mitten im Raum stand ein hohes quadratisches Podest, welches an allen vier Seiten von den Zuschauerreihen umsäumt wird. Man hatte somit das Gefühl, einem Ringkampf zuzusehen. Und ein Kampf war es allemal: ein unerbittlich geführten Machtkampfes zwischen zwei Männern und einer Frau – im alpinen Dialekt.

Carolin Weber spielte überzeugend eine Frau, die zunächst von den Männern benutzt wird und sie dann gnadenlos gegeneinander ausspielt… und somit zum „Weibsteufel“ wird. Heutzutage sagt man „Femme fatale“ dazu.

Roman Kurz, den wir schon mehrfach in Gießen gesehen haben, u. a. als Othello und Prof. Higgins in „My fair Lady“ überzeugte erneut durch seine intensive Darstellung des Schmugglers, der mit Schlauheit und Skrupellosigkeit seine Ziele erreichen will.

Bis zum tödlichen Ende des Dramas war es totenstill im Zuschauerraum und gespannt folgten wir den Vorgängen auf der Bühne. Am Ende ist einer tot, der andere kommt insGefängnis, und die Frau erbt das Haus am Markt.

Überraschend schnell war das Stück zu Ende – und auch noch früher wie vom Theater angegeben. Daher nutzten wir die Gelegenheit bis zur Abfahrt des Busses, um im schönen neuen Foyer des Theaters das ein edles Getränk zu uns zu nehmen.

Schö woars, dös muss mer scho sog`n. Fei sakrisch guat g´spült homs olleweil, s´woar groad e Freid zum Zuschaugn.

Die Entführung aus dem Serail

Die Entführung aus dem Serail

Die Theatersaison 2015 des Kulturrings Allendorf/Lda. begann am 11. Januar mit der Oper „Die Entführung aus dem Serail“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Im vollbesetzten Gießener Stadttheater  wurden die Besucher zunächst von der Intendanz darüber  informiert, dass die Sängerin Sara Hershkowitz, die Interpretin der „Konstanze“ erkrankt sei. Als ausgezeichneten Ersatz hatte man die aus Moskau stammende Ekaterina Godovanets vom Staatstheater Nürnberg gewinnen können.

Obwohl in der Oper Deutsch gesungen wurde, haben wir vieles akustisch nicht gut verstehen können und das lag nicht nur am Akzent der Darsteller. Dadurch fehlten dem Stück auch die Emotionen. Das dürftige Bühnenbild bestand zunächst nur aus einem quer über die Bühne gezogenen Vorhang, auf dem im Schattenspiel Merkwürdiges vorüberzog. Als sich der Vorhang später öffnete, sah man einen holzvertäfelten Raum mit vielen Türen, in dem  das Geschehen seinen Lauf nahm – eine etwas beklemmende Atmosphäre. Auf orientalisches Flair warteten die Besucher vergeblich – kein Serail, kein Harem, kein türkischer Garten. Ob das im Sinne Mozarts war?

Überragend allerdings wieder die Akteure: Marie Friederike Schöder als „Blonde“ , der lyrische Tenor Daniel Johannsen als „Belmonte“, Torsten Hofmann als „Pedrillo“ und nicht zuletzt der uns schon bekannte rumänische Bassbariton Calin Valentin Cozma als wütender „Osmin“.  Etwas seltsam war allerdings die Rolle des Sultans Selim Bassa: bei Mozart eine Sprechrolle –  jetzt sind zwei Tänzer (Paula Rosolen und Osvaldo Ventriglia) daraus geworden. Als die beiden minutenlang ohne Musik mit einer Geige tanzten, soll bei der Premiere ein Zuschauer gerufen haben:  „Das artet jetzt in eine Turnstunde aus“.

Auch andere diffuse Einfälle des Regisseurs Benjamin Schad  erschlossen sich uns nicht – aber:  es hätte schlimmer kommen können. Trotzdem wurden die Akteure sowie der Dirigent am Ende der Vorstellung mit verdienten und lang anhaltenden  Beifall bedacht. Denn wie schon so oft: nur die Sänger und Musiker unter ihrem Generalmusikdirektor Michael Hofstetter retteten diese Oper.

Fotos: mit freundlicher Genehmigung von Rolf K. Wegst, Stadttheater Gießen

Rigoletto von Guiseppe Verdi

Rigoletto von Guiseppe Verdi

Die bestellten 40 Karten für die Oper Rigoletto waren bald vergriffen und am 21. Nov.  fuhren wir mit einem Bus der Firma Plus-Bus-Tours nach Kassel in das Staatstheater. Dort angekommen, zauberte Heiko Lich zunächst aus den Tiefen seines Busses ein üppiges Buffet hervor. So gestärkt nahmen wir im Theater unsere Plätze ein und harrten gespannt der Dinge, die da kommen sollten.

Die teils schmissige, teils melancholische Ouvertüre schildert bereits wesentliche Züge der Handlung. Der Vorhang hob sich – die Vorstellung begann. Die Kulisse ähnelte einem anatomischen Hörsaal und es blieb uns überlassen, darin jeweils den Palast des Herzogs von Mantua, Rigolettos Behausung oder auch Sparafuciles Räuberhöhle hinein zu interpretieren.  Aber dies tat unserer Begeisterung für diese Vorstellung keinen Abbruch.
In der spannungsreichen  Aufführung unter der Leitung von Kapellmeister Yoel Gamzou glänzte besonders die Chinesin Lin Lin Fan als Gilda mit ihrem glockenreinen Sopran.  Auch der  Bariton Stefan Adam als Hofnarr Rigoletto, dem man das Lachen wie eine Wunde in das Gesicht geschnitten hatte, verkörperte schauspielerisch und stimmlich den  liebenden Vater genauso eindrucksvoll wie den Gedemütigten und später den Rächer.(Si, Vendetta!)
Und  nicht zuletzt Giuseppe Verdis Musik machte diesen Abend für uns zu einem unvergesslichen Erlebnis. Verdis Figuren sind Menschen mit großen Gefühlen, sie rühren zu Tränen, seine Musik trifft ins Herz, seine Rhythmen gehen ins Blut. Und wenn Rigoletto am Schluss über seiner toten Tochter zusammenbricht, gehört dies zu den großen Momenten der Operngeschichte.

Kurzinhalt:
Rigoletto ist ein buckliger Hofnarr am Hofe des Herzogs von Mantua, der vom Graf Monterone verflucht wird. Zu Hause hütet und beschützt Rigoletto seine einzige Tochter Gilda. Nur zum Kirchgang darf sie die Wohnung verlassen, denn er hat Angst, der Herzog könne das schöne Kind entdecken. Dies ist jedoch schon längst geschehen. Mit einer List entführt der Herzog Gilda und bringt sie in seinen Palast. Rigoletto ist außer sich und schwört Rache. Der Auftragsmörder Sparafucile solle ihn umbringen, wird von seiner Schwester aber abgehalten. Als Rigoletto, wie zuvor abgemacht, von Sparafucile den Sack mit der vermeintlichen Leiche bekommt, ist er zunächst vergnügt und plant, die tote Person in einen Fluss werfen. In diesem Moment ertönt der Gesang des Herzogs, die weltberühmt gewordene Kanzone „La donna è mobile“ oder „O wie so trügerisch sind Weiberherzen“). Rigoletto glaubt zunächst an Einbildung, öffnet den Sack und sieht seine eigene Tochter, die ihm sterbend noch Lebewohl sagen kann – der Fluch hat sich bewahrheitet.

Der Weibsteufel

Der Weibsteufel

Foto: Gisela Schmiedel

Ein Schauspiel von Karl Schönherr im Stadttheater Gießen. Am 23.10.2014 besuchten 3 Mitglieder des Kulturrings auf Einladung des Stadttheaters Gießen eine öffentliche Probe des Schauspiels „Der Weibsteufel“ von Karl Schönherr. Die Schauspieldramaturgin Cornelia von Schwerin begrüßte die ca. 50 Anwesenden im neuen Bistro des taT Gießen. Wir erhielten zunächst einen umfangreichen Überblick über Leben und Werk des Schriftstellers Karl Schönherr, dem Verfasser von „Der Weibsteufel“. Bühnenbildner und Ausstattungsleiter Lukas Noll erklärte das Bühnenbild, was eigentlich keins war.

Anschließend begaben wir uns in die untere Etage zur Studiobühne taT. Die Bühne war in diesem Fall in der Mitte des Raumes, einziges Requisit war ein Kreuz und eine Kiste. Man zeigte uns drei kurze Szenen des Schauspiels mit den Akteuren Roman Kurtz, Carolin Weber und Maximilian Schmidt.

Nach der Premiere am 30.10.2014 waren beide Gießener Tageszeitungen voll des Lobes über die gelungene Umsetzung dieser Dreierbeziehung. „Mit dem  WEIBSTEUFEL steht ein vor innerer Spannung knisterndes Kammerspiel auf dem Spielplan, in dem die Schauspieler in der intimen Nähe zum Publikum agieren und es damit direkt ins Geschehen hineinziehen“, so der „Gießener Anzeiger“.

Am Ende dieser kleinen Vorstellung hatten die Zuschauer Gelegenheit, ihre Meinung kundzutun und Fragen an die Schauspieler und den Regisseur Wolfram J. Starczewski zu stellen. Wir fanden das alles sehr interessant und werden im kommenden Jahr eine Vorstellung besuchen. Leider gibt es dafür vom Stadttheater noch keine Termine für das Jahr 2015.

Marionettentheater Eckelshausen

Marionettentheater Eckelshausen

Im September vorigen Jahres hatte der Vorstand des Kulturrings Allendorf/Lda. „Probe geguckt“ im Marionetten-Theater Eckelshausen. Damals stand die Oper „Die Hochzeit des Figaro“ von Wolfgang Amadeus Mozart auf dem Spielplan. Da diese Aufführung einer Oper als Puppenspiel allgemein Anklang gefunden hatte, wagten wir es, auch unseren Mitgliedern eine Vorstellung anzubieten.

Die lustigen Weiber von Windsor

So besuchten am Samstag, den 11. Oktober 2014 gut 30 Mitglieder Otto Nicolais Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ als Puppenspiel. In der umgebauten Scheune des 300 Jahre alten Schartenhof mit rund 70 Sitzplätzen verfolgten wir gespannt das Geschehen auf der kleinen Bühne. Marionetten mit farbenprächtigen Kostümen und ein herrliches Bühnenbild erwarteten die Besucher. Die in Handarbeit gefertigten Puppen wurden mit sehr viel Liebe zum Detail von der inzwischen 90jährigen Künstlerin Annemarie Gottfried-Frost gestaltet, die das Marionettentheater 1997 gründete. Da die meisten Stoffe für die Marionetten zu steif sind, benutzt sie nur Seide. Inzwischen verfügt das Theater über 120 Marionetten.

Foto: Cyriax

Von fünfzehn Ensemblemitgliedern bewegen sechs junge Marionettenspieler im Alter von 16-23 Jahren die Marionetten in perfekter Abstimmung zur Musik.  Um die außerordentliche Leistung der Marionettenspieler zu verdeutlichen wird am Ende bei der Zugabe auch der obere Vorhang geöffnet, so dass die Spieler zu sehen sind.
Passend zum Ambiente des historischen Anwesens war auch die Musik. Zugrunde gelegt wurde eine historische Aufnahme der Bayrischen Staatsoper München. Und am Ende waren alle der Meinung, dass dies wieder eine gelungene Vorstellung war.

Kiss me Kate in Bad Hersfeld

Kiss me Kate in Bad Hersfeld

„Kiss me Kate“ – Musical von Cole Porter in der Stiftsruine Bad Hersfeld am 20. Juli 2014. Die Festspiele feiern mit dieser Fassung DER WIDERSPENSTIGEN ZÄHMUNG die 450. Wiederkehr des Geburtstages von William Shakespeare (* 22. April 1564).

Für diese Veranstaltung hatten sich wieder sehr viele Mitglieder angemeldet. Die bereits im November 2013 bestellten 40 Karten waren bald vergriffen und Johann Muth, die Verwalterin aller Karten und Theatersessel, musste sogar noch eine Warteliste anlegen, die dann tatsächlich auch zum Zuge kam.

Pünktlich ab 14.30 Uhr sammelte Plus-Bus-Tours-Chef Heiko Lich die Mitglieder ein und so waren wir auch rechtzeitig zu Beginn des Musicals um 17.00 Uhr in der Stiftsruine. Wir erlebten eine turbulente und bunte Vorstellung, die uns allen gut gefallen hat. Viele bekannte Melodien, wie „Schlag nach bei Shakespeare“ wurden zum Publikums-Hit. Für das Komikerpaar Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller war dieser Song in den 50er Jahren der Beginn ihrer Karriere.
Musicalstar Katharine Mehrling bot die herausragende Gesangsleistung des Abends. Als  Kate/Lilli stellte sie eine wahrlich schwer zu zähmende Widerspenstige dar. Mit knallroter Wuschelperücke zog sie heftig vom Leder und wütete  wie eine Furie. Ihr Partner Thomas Borchert als  Fred/Petruchio, inzwischen ein gefragter Musical-Star wirkte darstellerisch dagegen etwas blass.

Im Anschluss daran kehren wir im  nahe gelegenen „Ratskeller“ in Bad Hersfeld zum Abendessen ein. Wir hatten vorab bereits unsere Bestellungen aufgegeben und so wurden wir dann auch recht zügig bedient. Auf der Heimfahrt ergriff Johanna Muth noch einmal das Mikrophon und wies darauf hin, dass dies die letzte Vorstellung der Theatersaison 2013/2014 gewesen sei. Der Spielplan für die Saison 2014/2015 sei in Arbeit und werde zur gegebenen Zeit im „Blättchen“ veröffentlicht.

Inhalt
„Kiss Me, Kate“ handelt von einer Theatergruppe, die eine musikalische Fassung von Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ aufführt; es ist also ein „Stück im Stück“ zu sehen: Fred Graham und Lilli Vanessi, ein geschiedenes Ehepaar, spielen die Hauptrollen. Obwohl beide inzwischen ihre eigenen Wege gehen, lieben sie einander immer noch, ohne es zuzugeben.

Fred hat Blumen für seine neue Flamme, Lois Lane, bestellt. Diese werden aber durch ein Versehen in Lillis Garderobe abgegeben, die darüber so glücklich ist, dass sie Fred ihre Liebe gesteht. Als sie später auf der Bühne die wahren Hintergründe erkennt, ist sie sauer, spielt widerspenstiger  als vorgesehen und droht mit dem Abbruch der Vorstellung. Fred hat aber noch ein weiteres Problem. Da ein Mitglied seiner Truppe Spielschulden unter seinem Namen gemacht hat, erscheinen zwei kriminelle Geldeintreiber und bedrohen ihn. Fred erklärt, er könne ihnen nur die Abendeinnahmen zur Verfügung stellen, da Lilli aber nicht weiterspielen wolle, seien auch diese gefährdet. Nun zwingen die Gangster Lilli zum Weiterspielen und überwachen als Mitglieder der Statisterie den weiteren Verlauf der Vorstellung. Mit berechtigtem Zorn spielt sich die betrogene Lilli in Rage.

Als die Gangster erfahren, dass sie einen neuen Chef bekommen haben, der seinen Vorgänger liquidiert hat, beenden sie ihr Gastspiel vorzeitig. Nun hat Lilli Oberwasser. Sie beschließt, das Theater zu verlassen und einen Millionär zu heiraten. Fred malt ihr in der Garderobe eine langweilige Zukunft aus, und Lilli entdeckt, dass auch Fred sie immer noch liebt, läuft aber dennoch davon. Kurz vor ihrem Auftritt im inzwischen weitergelaufenen Stück, glaubt Fred, das Publikum vom Verschwinden der Hauptdarstellerin informieren und die Vorstellung abbrechen zu müssen. Lilli aber ist zurückgekehrt. Sie hat sich für das Theater und für Fred entschieden. Beide finden im Stück und im Leben neu zusammen.

Besuch in der Hungener Käsescheune

Besuch in der Hungener Käsescheune

Käseherstellung in Hungen

Gut 30 interessierte Mitglieder besuchten am Freitag, den 18.07.2014 die Schaukäserei in Hungen. Eine nette Mitarbeiterin erwartete uns schon und machte uns im Laufe der nächsten Stunde mit der Käseherstellung vertraut. Zunächst servierte man uns einen Imbiss – bestehend aus vielen leckeren Käsesorten. Dazu gab es Brot, Wasser und Saft.

Unser kleiner Rundgang begann vor einer breiten Glasfront. Dahinter standen die Maschinen, die zur Käseherstellung benötigt werden – leider waren sie gerade nicht in Betrieb. Man erklärte uns, wie Bio-Kuhmilch und Schafsmilch aus der Region verarbeitet werden. Es werden in Hungen hauptsächlich Frisch- und Weichkäse produziert werden, sowie Joghurt. Transparente Bodenplatten erlaubten Einblicke in den Reifekeller, die Schatzkammer jeder Käserei.

Alle hergestellten Käsesorten werden und im Reifekeller affiniert d.h. veredelt. Durch die Affinage (sortenspezifische Behandlung mit Wein, Apfelwein, Kräutern, Sud, Salzlake oder Schimmelkulturen usw.), erhält Käse seinen letzten Schliff und entfaltet das ihm zugrunde liegende typische Aroma. Auch ganz neue Geschmacksvarianten werden hier kreiert.

Bergkäse von befreundeten Käsern aus dem Allgäu, aus den verschiedenen Regionen wie dem Schweizer Emmental, aus dem Vorarlbergs, vom Tegernsee oder aus Südtirol werden hier verfeinert mit Wetterauer Apfelwein/ Rheingauer Wein/ hessischem Bier/ Edelbränden/ Whiskey von den Hessischen Highlands/ Gewürzen/ Kräutern oder Trester. Uns hatte es besonders der Licher Bierkäse angetan.

Nach der ca. einstündigen Führung sahen wir uns dann noch in aller Ruhe in der Käserei um. In der oberen Etage gab es noch weitere Räumlichkeiten zu besichtigen: Ein Seminarraum mit den dazu gehörenden Utensilien, (Lästerzungen sprachen von einer „Hexenküche“) und ein Erlebnisraum „Schaf und Natur“.

In dem Genuss-Laden konnten wir ausgewählte Spezialitäten und Produkte aus der Heimat erwerben: Apfelwein aus der Wetterau, Ahle Worscht aus Nordhessen, Konfitüren aus Inheiden, Kürbissekt aus Hungen, Apfel-Balsamico aus dem Odenwald, Schlitzer Whisky, selbst gebackenes Brot, Heimat-Kochbücher und vieles mehr !
Von dem großen Angebot machten wir natürlich reichlich Gebrauch bevor wir nach diesem interessanten Nachmittag wieder die Heimfahrt antraten.

Fotos: Kulturring, privat

Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart

Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart

Szenische Aufführung in Koproduktion mit den KunstFestSpielen Herrenhausen. So stand es im Spielzeitheft 2013/2014 des Stadttheaters Gießen, als der Vorstand des Kulturrings dieses Stück in sein Programm aufnahm.


Was uns jedoch am 22. Juni 2014 beim Besuch dieses Konzertes in Gießen erwartete, hatte zunächst wenig Ähnlichkeit mit Mozarts Requiem: undefinierbare Klänge und Geräusche – ein Baugerüst, eine Leiter, ein Schrottauto und ein Ehebett dienten als Ausstattung und im Hintergrund lief ein Spruchband mit Worten aus der Offenbarung des Johannes, der Apokalypse. Eine schwangere Frau trug unheilvolle Verse vor. Dieses düstere Szenario wurde begleitet von der eigenartigen Komposition Richard von Schoors.

In der Rezension des Gießener Anzeigers über die Premiere vom 20. Juni 2014 ist zu lesen, dass die ersten Zuschauer bereits nach 20 Minuten den Saal verließen – die Überschrift lautete allerdings: „Tölzer Sängerknaben retteten den Abend“. Und so war es denn auch. Als Mozarts Musik einsetzte und die glockenreinen Stimmen der Sängerknaben erklangen, konnten wir endlich Mozarts Musik erkennen, leider jedoch noch zweimal unterbrochen von Van Schoors seltsamer Komposition.

Musikdramaturg Christian Schröder, den wir bereits bei zwei Opern-Einführungen kennen gelernt hatten, schwärmte von einer sensationellen Besetzung:  Damit meinte er nicht nur den Tölzer Knabenchor, sondern auch den international bekannten Counterenor Valer Sabadus, den wir schon als Kaiser Nero in „Agrippina“ erlebt hatten, den Altus Filip Minechhia , sowie den Tenor Daniel Johannsen und den Bass Tomas Kral. Und genau wie bei der Premiere in Herrenhausen spielt das Philharmonische Orchester Gießen unter der Leitung von Generalmusikdirektor Michael Hofstetter.

Als am Ende schließlich das wunderschöne „Ave verum“ von Mozart erklang, versöhnte uns das wieder einigermaßen. Die Sängerknaben kamen um eine Zugabe nicht herum und wurden natürlich mit dem meisten Applaus belohnt. Erstaunlicherweise oder auch glücklicherweise war die Vorstellung bereits nach 70 Minuten zu Ende, also 20 Minuten früher als ursprünglich geplant.

Fotos: Rolf K. Wegst