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Author: Redaktion

Fahrt nach Oppenheim

Fahrt nach Oppenheim

Der Kulturring Allendorf/Lumda e.V. besuchte Oppenheim und ein Weingut in Rheinhessen. Am Samstag, 30. August machte sich eine Gruppe von 30 Personen auf den Weg  in den Weinort Oppenheim am Rhein. Zunächst stand ein Besuch im Deutschen Weinbaumuseum auf dem Programm. Unter fachkundiger Führung des Museumsleiters konnten die Besucher auf einer Ausstellungsfläche von 5000qm 2000 Jahre Weinbaukultur aus der Perspektive des Winzers vom Anbau bis zur Abfüllung in einem eineinhalbstündigen Rundgang kennen lernen.

Mitglieder des Kulturrings im Weinberg.

Nach dem Mittagessen ging es dann mit dem Bus weiter in das nahegelegene Weingut Dannenfelser in Mörstadt. Hier wurde die Gruppe bereits vom Seniorchef Wolfgang Dannenfelser erwartet und begrüßt. Bei strahlendem Sonnenschein startete hier eine gemächliche Wanderung durch die Weinberge rund um Mörstadt. Hierbei informierte uns der Winzer über die verschiedenen Weinarten und deren Besonderheiten. Aber auch die vielfältigen Arbeiten im Weinbau wurden konnten hier anschaulich erklärt werden. Und natürlich hatten wir Gelegenheit, uns die inzwischen  schon teilweise reifen Trauben schmecken zu lassen.

Nach Ende des Rundganges erwartete uns eine Weinprobe in dem als Familienbetrieb geführten Weingut. Bei selbstgebackenem Flammkuchen und Spundekäs war es schon ein kulinarischer Genuss die verschiedenen Weinsorten zu verkosten. Dabei informierte uns Herr Dannenfelser über die Besonderheiten der einzelnen Weinsorten sowie über den jeweiligen Alkoholgehalt, den Restsüßegehalt und den Säuregehalt.

Ausgestattet mit diesen Kenntnissen hatten wir nun Gelegenheit, sogleich ausgewählte Weine mit nach Hause zu nehmen.  Gegen 22.00 Uhr kehrten wir wieder wohlbehalten ins Lumdatal zurück.

Führung über den Alten Friedhof in Gießen

Führung über den Alten Friedhof in Gießen

Am Freitag, den 09. Mai 2014 besichtigten ca. 30 Mitglieder des Kulturrings den „Alten Friedhof“ in Gießen. Angelegt wurde der Alte Friedhof ab 1530, damals weit außerhalb der Stadtmauern, vermutlich auf einem bereits existierenden Pestacker. Als die Kapazität dieses Friedhofs erschöpft war, (man schätzt etwa 28.000 Beerdigte) wurde 1903 der neue Friedhof auf dem Rodtberg eröffnet. Bestattungen werden auf dem Alten Friedhof seit 1993 in der Regel nicht mehr vorgenommen; eine Ausnahme bilden Verstorbene von Familien, die bereits ein Familiengrab auf dem Alten Friedhof besitzen und das Nutzungsrecht fortlaufend erneuert haben.

Seit 2012 ist es möglich, eine Patenschaft für ein Grab auf dem Alten Friedhof zu übernehmen. Ein Pate sollte den stolzen Betrag von mindestens 8500 Euro Entgelt zahlen und damit das Recht erwerben, seine Urne nach seinem Tod auf dem Patenschaftsgrab beisetzen zu lassen. Die Grabpatenschaften sollen einen Beitrag zur Finanzierung der sehr aufwendigen Pflege des Alten Friedhofs leisten.

Die Kunsthistorikerin und Stadtführerin Dagmar Klein führte uns zunächst in die Friedhofskapelle, wo sie uns die architektonischen Besonderheiten erklärte. Sowohl im Innenraum als auch an den Außenwänden der Kapelle sind kunsthistorisch wertvolle Grabmale bedeutender Persönlichkeiten aufgestellt. Bemerkenswert sind die Epitaphe für die Theologen Johannes Winckelmann (1551–1626), den Gründungsrektor der Gießener Universität sowie dessen Nachfolger Justus Feuerborn. Feuerborn Schwiegersohn Peter Haberkorn setzte die Tradition fort. Schmunzeln nahmen wir zur Kenntnis, dass die Weitergabe der Ämter an Familienmitglieder schon damals gang und gebe war.

Die Kapelle wurde 1860 durch Hugo von Ritgen (1811 – 1889) restauriert. Ritgen war der erste Professor für Architektur und Kunstgeschichte der Universität Gießen und gilt als der erste Denkmalpfleger Deutschlands. Er restaurierte auch die berühmte Wartburg und die nahe gelegene Burg Gleiberg. Sogar die Unterburg der Burg Staufenberg wurde 1858 unter seiner Leitung von Grund auf renoviert.
Der Grabstein Hugo von Ritgens befindet sich neben seinem Schwager Johann Bernhard Wilbrand. Dieser war an der Universität in Gießen ab 1833 einer der Dozenten von Georg Büchner und soll diesem später als Vorlage des skrupellosen Doktors in dem Drama Wozzeck gedient haben. Dies wurde allerdings von unserer Führerin nicht bestätigt.
Nicht uninteressant war auch ein Grabstein an der Außenmauer der Kapelle von Johann Bast (+ 1703), einem ehemaligen Scharfrichter, der später als Wundarzt arbeitete. Bis im Jahr 1824 fanden in Giessen öffentliche Hinrichtungen am Galgenberg statt. Dieser lag weit vor den Stadtgrenzen auf der Anhöhe in der heutigen Marburger Straße.

Unser Rundgang führte uns zu weiteren Grabstätten berühmter Persönlichkeiten. Zu nennen ist z. B. das Grabmal von Wilhelm Conrad Röntgen und die aufwändig gestalteten Grabmale der Familien Gail, die mit der ersten Zigarrenfabrik in Gießen große Bedeutung für die Wirtschaft der Region hatte.

Frau Klein machte uns auch auf das Grab der Tabakfabrikantenfamilie Spruck aufmerksam; dieses hatte im Oktober 2013 traurige Berühmtheit erlangt: Diebe hatten die Metalleinfassung der Grabstätte geklaut.

Unser Rundgang endete am jüdischen Gräberfeld, welches 1836 angelegt wurde. Die dauerhafte Totenruhe gilt als unantastbar und die Besucher legen statt Blumen in der Regel kleine graue Steine auf das Grab.

Hier verabschiedete sich die Führerin Dagmar Klein von unserer Gruppe und unser Vorsitzender Herwig Steinbedankte sich bei ihr für diesen informativen Nachmittag.

Fotos: Kulturring Allendorf (Lumda) e.V.

Die Fledermaus in Kassel

Die Fledermaus in Kassel

Am 13. April 2014 besuchten gut 40 Mitglieder des Kulturrings Allendorf/Lda. die Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauss im Staatstheater Kassel.

Bevor wir unseren Zielort erreichten, machten wir eine kleine Kaffeepause auf einem Rastplatz nahe Baunatal. Einige Vorstandsfrauen hatten Kuchen gebacken und sogar schon portionsweise abgepackt. Busfahrer Martin verteilte professionell den guten Bohnenkaffee und so gestärkt kamen wir wenig später im Staatstheater an.
Wir hatten noch etwas Zeit bis zum Beginn der Aufführung, daher genehmigten wir uns ein Gläschen Sekt und flanierten mit den vornehmen und weniger vornehmen Besuchern im modernen Foyer des Theaters umher.

Pünktlich um 16.00 Uhr begann die Operette mit einer schmissigen Ouvertüre.
„Die Fledermaus“ ist bis heute die populärste Operette von Johann Strauss und das wohl am meisten gespielte Werk des Genres überhaupt. Dieses Meisterwerk des Wiener Walzerkönigs voller bekannter Melodien, wie »Oje, oje, wie rührt mich dies«, »Trinke, Liebchen, trinke schnell«, »Mein Herr Marquis«, »Ich lade gern mir Gäste ein« oder »Brüderlein und Schwesterlein« hat bald nach der Uraufführung  am 5. April 1874  die Bühnen der Welt erobert.

Die etwas verworrene Handlung gründet sich auf die „Rache einer Fledermaus“, der das Werk den Titel verdankt. Verwirrung stiftet  die Intrige des gedemütigten Dr. Falke, der einst in einem Fledermauskostüm dem Spott der Kleinstadtgesellschaft ausgesetzt war und jetzt seine Chance nutzt, um sich an seinem ›guten Freund‹, dem Lebemann Gabriel von Eisenstein, zu rächen. Und so werden die Kammerzofe als Schauspielerin, die Gattin als ungarische Gräfin und Eisenstein selbst als französischer Marquis maskiert und auf den Ball des Prinzen Orlofsky geschickt.

Damit aber die aristokratische Ordnung nicht aus den Fugen gerät, behilft man sich gegenseitig mit der größtmöglichen Milde: Man verzeiht einander, schwört sich erneute, diesmal aber ewige Treue und versucht es noch einmal miteinander. Und schuld war eh` nur der Champagner….

***

Nach dieser gelungen Vorstellung fuhren wir in traditionsreiche „Brauhaus Knallhütte“ in Baunatal zum Abendessen. Recht zügig wurde uns dann auch das vorbestellte Essen serviert, so dass  wir wie geplant um 21.00 Uhr die Heimreise antreten konnten.

Am Ende des Tages waren wieder alle der Meinung: das war wieder ein erfolgreicher und erlebnisreicher Tag.

Idomeneo

Idomeneo

IDOMENEO – Oper von Wolfgang Amadeus Mozart – Stadttheater Gießen
Als dritte Oper der Theatersaison 2013/2014 sahen wir am 02. Februar 2014 die Oper  „Idomeneo“  von Wolfgang Amadeus Mozart. Auch dieses Mal erhielten wir von dem Dramaturgen Christian Schröder eine kurze Einführung in die Entstehungsgeschichte und den Inhalt dieses Werkes, was angesichts des schwierigen antiken Stoffes überaus hilfreich war.  Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Idomeneo“, uraufgeführt im Jahr 1781, handelt vom Widerstreit zwischen der Pflicht gegenüber den Göttern und der Treue zu den Menschen.

Die Handlung:
1. Akt
Ilia, als gefangene Trojanerin nach Kreta verschleppt, sehnt sich nach ihrer verlorenen Heimat und fühlt gleichzeitig Liebe zu ihrem Kriegsfeind, dem kretischen Prinzen Idamante. Dieser verkündet glücklich die Rückkehr seines Vaters Idomeneo, dem König von Kreta,  und schenkt aus Freude darüber den Trojanern die Freiheit. Da erscheint Arbace mit der Nachricht, die Flotte des Königs sei in Seenot und Idomeneo gestorben. Idamante eilt bestürzt davon, um am Strand alleine zu sein. Zurück bleibt äußerst wütend Elektra, die den Prinzen auch liebt und verhindern will, dass er Ilia heiratet. Jetzt trauert sie nicht um den tot geglaubten Idomeneo, sondern um ihre eigene Zukunft.
Am Meer tobt ein heftiger Sturm, der das Schiff von Idomeneo am Anlegen hindert. Um den Meeresgott Poseidon zu besänftigen, verspricht der König, ihm das erste Lebewesen zu opfern, das er am Strand trifft. Daraufhin begegnet Idomeneo am Strand seinem Sohn Idamante. Es folgt eine Szene zwischen Vater und Sohn am Strand: Idamante ist hochbeglückt, als er seinen vermeintlich toten Vater lebend wiedersieht. Idomeneo ist entsetzt über das tragische Zusammentreffen und lässt Idamante eilig zurück. Dieser bleibt tief betroffen über die schroffe Zurückweisung zurück.

2. Akt
Idomeneo wird von Arbace geraten, seinen Sohn, der von allem nichts weiß, weit weg zu schicken, um ihn nicht opfern zu müssen. Zwar erkennt der König Ilias Liebe zu Idamante, dennoch schickt er diesen als Begleiter von Elektra auf das Schiff, das sie nach Hause führen soll, damit er dort von Poseidons Zorn verschont bleibt.
Kurz vor Ablegen der Schiffe braust ein neuer Sturm auf, der die gesamte Flotte vernichtet, und ein schreckliches Ungeheuer entsteigt dem Meer. Der Meeresgott fordert seinen Tribut, und vergebens bietet sich ihm Idomeneo als Opfer dar, um seinen Sohn zu schonen.

3. Akt
Idamante verabschiedet sich von Ilia, da er in den Kampf gegen das Monster ziehen will, und die beiden gestehen sich endlich offen ihre Liebe. In ihrer Umarmung werden sie vom König und von Elektra ertappt, die erneut den Prinzen auffordern, Kreta zu verlassen. Vor dem Königspalast schildert der Oberpriester dem König die Schreckenstaten des Ungeheuers und bedrängt ihn, dem Volk nun endlich den Namen des Opfers zu verkünden. Idomeneo gibt nach und nennt den Namen seines Sohnes.
Im Poseidontempel wird die Opferung vorbereitet: Idamante, der soeben das Ungeheuer besiegt hat, soll von seinem eigenen Vater getötet werden. Im letzten Moment will sich Ilia vor die Klinge werfen, um das Leben des Geliebten zu retten. In diesem Augenblick ertönt die Stimme des Orakels, das verkündet, Poseidons Zorn werde besänftigt, wenn Idomeneo die Krone an Idamante abgebe und Ilia Königin werde.

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Der englische Starregisseur Nigel Lowery zeichnete auch hier, ebenfalls wie in der fürchterlichen Oper „Freischütz“ im vergangenen Jahr für die Regiearbeit verantwortlich und wir ahnten Schlimmes. Doch trotz einiger surrealen Bilder und Einfälle, die wir uns nicht so recht erklären konnte, waren wir letztendlich doch sehr angetan von der Inszenierung.

Es hätte schlimmer kommen können, denkt man an die Idomeno-Inszenierung von Hans Neuenfels in Berlin, der im schockierenden Schlussbild die blutigen Köpfe der drei Religionsgründer Jesus, Buddha, Mohammed neben dem Kopf Poseidons auf die Stühle stellte. Die Deutsche Oper in Berlin musste damals Mozarts „Idomeneo“ aus Angst vor Islamisten absetzen.

Zum Glück blieben uns solche Grausamkeiten erspart, allerdings nicht viel weniger schauerlich war bei jedem Auftritt des Chores die Opferung eines kahl geschorenen jungen Mannes. Später wurde uns klar, dass letztendlich Idamante Opfer dieses Rituals werden soll, doch das überraschende Happy End – verkündet von der Stimme einer Gottheit  – versöhnte uns wieder.

Die beiden Gießener Tageszeitungen waren voll des Lobes über die Premiere am 18.01.2014. Herausragend war der koreanische Countertenor Kangmin Justin Kim, der inzwischen zu den gefragtesten Countertenören Deutschlands gehört. Und auch der Opernfreund, die älteste deutsche Opernzeitung schrieb:  Eine solche Solistenriege würde auch einem größeren Opernhaus zur Ehre gereichen. Die Chorsänger waren leider unter ihren Schwellköpfen nicht zu sehen, bewältigten aber unter der Leitung von Chordirektor Jan Hoffmann ein enormes Pensum.

Nicht zuletzt wegen der leichten eingängigen Musik wurde diese Opernabend wieder einmal zu einem großartigen Erlebnis.

Einige Bilder des Stücks: (anklicken zum Vergrößern)

Bild 1   – Idamante (Kangmin Justin Kim)
Bild 2 – Starkes Ensemble: Naroa Intxausti (Ilia, links), daneben Kirsten Blaise als Elektra, zwischen ihnen  Kangmin Justin Kim als Idamante, rechts Bernhard Berchthold als Idomeneo
Bild 3 – Chor, Idomeneo
Bild 4 – Elektra, Ilia, Idomeneo, Arbace
Bild 5 – Idamante, Ilia
Bild 6 – Ilia, Idamante, Idomeneo
Bild 7 – Idomeneo

Fotos: Rolf K.Wegst

Der fliegende Holländer

Der fliegende Holländer

Gut 60 Mitglieder des Kulturrings sahen am 12. Jan. 2014 im Stadttheater Gießen die romantische Oper „Der fliegende Holländer“ von Richard Wagner.

Auf Einladung von Frau Hufnagel vom Stadttheater Gießen nahmen wir um 18.45 Uhr an einer Einführung in die Oper teil. Wir wurden bereits von Christian Schröder erwartet. Herr Schröder studierte Literaturwissenschaft, Philosophie und Romanistik in Mainz und Dijon und ist seit Beginn der Spielzeit 2012/13 Dramaturg für Musiktheater am Stadttheater Gießen.

Endlose Stufen führten uns zur Probebühne in der gegenüberliegenden Bezirkssparkasse. Dort machte uns Christian Schröder auf die Besonderheiten der selten aufgeführten Urfassung von 1841 aufmerksam.

Richard Wagner schildert in seiner ersten „Bayreuth-würdigen“ Oper einen am Leben und an der Gesellschaft verzweifelnden Menschen. Anlässlich des Wagner-Jahres 2013 präsentiert das Stadttheater Gießen die selten aufgeführte Pariser Urfassung. Inhaltlich greift der HOLLÄNDER bereits das zentrale Motiv Wagner’scher Opern auf: die Erlösung der Hauptperson durch die Liebe einer Frau.

Viele berühmte Melodien, nicht zuletzt der Matrosenchor „Steuermann, lass die Wacht“ und die Ballade der Senta trugen zum Erfolg dieser Oper bei.

Dass auch diese Aufführung des Giessener Theaters bundesweit Beachtung fand, konnten die Mitglieder des Kulturrings durchaus nachvollziehen. Herausragend auch der 37-jährige Heldentenor Adrian Gans mit seiner machtvollen Stimme, dem die Medien eine große Karriere voraussagen.
Das Philharmonische Orchester unter der Leitung von Florian Ziemen spielte teilweise auf Originalinstrumenten und entfesselte im Orchestergraben regelrechte Naturgewalten.

Lediglich das Bühnenbild war für unseren Geschmack etwas dürftig. Eine fast nackte Bühne mit schematisch auftauchenden Wellen und großen Formelementen – viel mehr Ausstattung gab es nicht. Trotzdem war uns diese spärliche Ausstattung lieber als eine vor Absurditäten strotzende Ausstattung und Kulisse.

Inhalt:
Der schottische Seemann Donald wird von einem Sturm überrascht und ankert an einer Bucht. Dort trifft er auf den „fliegenden Holländer“, der nach siebenjähriger Frist wieder Festland betreten darf. Ein Fluch lastet auf ihm: Er ist dazu verdammt, auf ewig über die Meere zu segeln, bis die Treue einer Frau ihn erlöst. Donald hat eine Tochter, Senta, die er dem Holländer im Tausch gegen dessen Reichtümer verspricht. Nur allzu gern schwört sie dem Holländer ewige Treue und stößt damit ihren Verlobten, den Jäger Georg, vor den Kopf. Als der Holländer Georg begegnet, glaubt er sich von Senta betrogen und will verzweifelt wieder in See stechen. Die außer sich geratende Senta besiegelt ihre ewige Treue durch ihren Freitod.

Einige Bilder des Stückes:

Die verkaufte Braut

Die verkaufte Braut

Ein voll besetzter Bus brachte 45 Mitglieder des Kulturrings Allendorf (Lumda) am 15.11.2013 nach Wiesbaden zur Aufführung der meistgespielten tschechischen Oper „Die verkaufte Braut“ von Friedrich Smetana. Schon bei der schwungvollen Ouvertüre konnten wir ahnen, dass uns eine spritzige temperamentvolle Aufführung erwartete. Endlich wieder mal ein gelungene Vorstellung, die ohne unverständliche und absurde Regie-Einfälle auskam. Da zeigte es sich wieder mal, wie toll Theater sein kann.

Der 38 jährige holländische Regisseur und Bühnenbildner Michiel Dijkema ist bekannt für seine werkgerechte Arbeit und witzigen Einfälle. Dijkema, der mittlerweile in ganz Europa inszeniert, hat schon viele Preise für seine kreative Bühnentechnik gewonnen.

Es geht mit Bühnenmusik, Gauklern, Jongleuren und Akrobaten mindestens so bunt zu wie bei Asterix. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus, seit der Chor in der ersten Szene aus einem riesigen Heuhaufen herauswächst. Immer wieder gelingen Überraschungen – wie die rasante Polka, in der die Großmutter den Großvater durch die Luft wirbeln lässt, oder die Szene mit Marie und Wenzel auf einem Töpferstuhl, der sonderbare Gebilde hervorbringt.

Das Orchester des Staatstheaters spielte unter der Leitung von Wolfgang Ott temperamentvoll und teilweise recht lautstark, so dass der eine oder andere Solist etwas Mühle hatte, sich stimmlich durchzusetzen.

Alles in allem eine bildstarke Inszenierung, an die wir noch gerne zurückdenken.

Nun darf man gespannt sein auf das Jahr 2014, denn der erfolgreiche und langjährige Intendant des Staatstheaters Wiesbaden, Manfred Beilharz, wird seinen Vertrag nicht mehr verlängern. Nachfolger wird Uwe Eric Laufenberg werden. Laufenberg war Intendant der Kölner Oper, schied dort aber nach einem heftigen Streit mit den Kommunalpolitikern wegen Finanzierungsproblemen aus.

Die folgenden Fotos stammen von Martin Kaufhold.

Marionettentheater Eckelshausen

Marionettentheater Eckelshausen

Am 20. September 2013 besuchte der Vorstand des Kulturrings Allendorf/Lda. den  Schartenhof in Biedenkopf-Eckelshausen. Auf dem Spielplan stand „Die Hochzeit des Figaro“ Oper von Wolfgang Amadeus Mozart als Puppenspiel oder: „Der Schartenhof lässt die Puppen tanzen“.

Frau Inge Gundlach hatte in Erfahrung gebracht, dass der Schartenhof mit seinem Marionettentheater inzwischen weit über die Grenzen hinaus bekannt geworden ist. Den meisten von uns waren zwar die Eckelshausener Musiktage ein Begriff, von einem Marionettentheater hatten wir aber noch nichts gehört.

Teils freudig gespannt, teils mit gemischten Gefühlen harrten wir der Dinge die da kommen sollten. Eine Oper als Puppenspiel? Kann das gut gehen? Über eine alte Treppe gelangten wir in den ersten Stock einer umgebauten Scheune mit rund 60  Sitzplätzen. Der Vorhang hob sich – das Puppenspiel begann. Fasziniert erlebten wir, dass die hölzernen Marionetten an ihren vielen Fäden glaubhaft das ganze Spektrum der Gefühle zum Ausdruck bringen konnten. Passend zum Ambiente des historischen Anwesens war auch die Musik. Zugrunde gelegt wurden Aufnahmen der Staatskapelle Dresden aus dem Jahr 1964: es erklangen die Stimmen von längst verstorbenen Sängern wie Hermann Prey, Hilde Güden, Walter Berry und Anneliese Rothenberger.

Natürlich gab es am Ende der Vorstellung viel Applaus für die Puppenspieler und eine Zugabe war natürlich Pflicht. Die 7 Akteure  im Alter von 16 bis 23 Jahren hatten bisher im wahrsten Sinne des Wortes „im Hintergrund ihre Fäden“ gezogen und waren nun sichtbar. Interessiert konnten wir verfolgen, mit welcher Fingerfertigkeit sie die Marionetten in perfekter Abstimmung zu der Musik bewegten.  Am Ende der Vorstellung waren alle einhellig der Meinung: eine Oper als Puppentheater im Schartenhof ist allemal einen Besuch wert!

Der Schartenhof:
Begonnen hatte alles mit der guten Seele des Schartenhofs, der Künstlerin Annemarie Gottfried.1970 erwarb sie das über 300 Jahre alte hessische Fachwerkgehöft „Schartenhof“ und baute es im Laufe der Jahre zu einem Zentrum für bildende Kunst, Theater und Musik um.  1996 gründete sie das Marionettentheater – die Opernaufführungen mit den handgefertigten  Puppen von Annemarie Gottfried erfreuen sich seitdem steigender Beliebtheit. Gastspiele und Deutschland und in benachbarten Ausland bezeugen die Erfolgsgeschichte.
Bei einem Marionettentheater denkt man unwillkürlich an Kindertheater, umso erstaunlicher ist es, dass sich der Schartenhof  als Marionettenbühne für Erwachsene etabliert hat.

Auch das internationale Kammermusikfestival „Eckelshausener Musiktage“ wurde 1986 von Annemarie Gottfried mit einem ersten Konzert im Schartenhof aus der Taufe gehoben.

Darüber hinaus gibt es im gegenüberliegenden Atelier ständige wechselnde Ausstellungen, so konnten wir wunderschöne textile Kunstwerke in Quilt- und Patchworktechnik bestaunen.

Tagesfahrt nach Bonn

Tagesfahrt nach Bonn

Unter Führung des 1. Vorsitzenden Herwig Stein unternahm der Kulturring Allendorf/Lda. am 28.09.2013 eine Fahrt nach Bonn ins Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Ein voll besetzter Bus brachte die zahlreichen Teilnehmer zu ihrem Ziel auf der Museumsmeile in der Willy-Brand-Allee.

Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland behandelt die deutsch/deutsche Geschichte vom Ende des 2. Weltkrieges bis zur aktuellen Tagespolitik mit vielen Anschauungsobjekten. Wir hatten fast 3 Stunden Zeit für einen Rundgang und haben letztendlich die meisten der ca. 800.000 ausgestellten Objekte gar nicht richtig erfassen können. So konnte man eine Abstimmung auf den alten Stühlen des Bundestages durchführen, einen Kinofilm in einem Originalkino aus den 50er Jahren sehen oder auch ein Stück der Berliner Mauer anfassen. Ebenso sehenswert waren der Mercedes von Konrad Adenauer und ein Teil des Rosinenbombers, der die Berliner Bevölkerung während der Blockade 1948/1949 versorgte. Natürlich interessierten wir uns auch für so profane Dinge wie die Mode, die Automobile, die Werbung und vieles mehr aus den vergangenen Jahrzehnten. Selbst das legendäre Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft in Bern 1954 konnte man sich in einer kleinen Abteilung ansehen. Dort befindet sich neben vielen anderen Exponaten auch der berühmte Elfmeter-Spickzettel aus dem WM-Viertelfinale von Jens Lehmann.

Nach diesen vielfältigen Eindrücken stärkten wir uns im Museumscafe, bevor wir um 13.00 Uhr zur Stadtrundfahrt in Bonn starteten. Die Stadtführerin machte uns in den nächsten 2 Stunden mit den Sehenswürdigkeiten der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn bekannt. Von der Innenstadt fuhren wir über die B 9 (auch Diplomatenrennbahn genannt) in das angrenzende Diplomaten-Viertel Bad Godesberg, dem Sitz vieler Botschaften und Residenzen. Nach der Verlegung des Regierungssitzes nach Berlin wurden die meisten Botschaften verkauft und einer neuen Nutzung zugeführt. Heute befinden sich viele ausländische Kolonien hier mit 181 Nationalitäten. Das Regierungsviertel in den Rheinauen in Bonn wird seit dem Parlamentsumzug nach Berlin als Konferenzzentrum genutzt und heißt seit 2007 World Conference Center Bonn (WCCB).

Weiterhin befinden sich allerdings noch sechs Bundesministerien in Bonn. Weil sich hier die Bundesrepublik Deutschland 1949 konstituierte  und Bonn Zentrum der Ministerial-verwaltung des Bundes bleiben sollte, trägt die Stadt  fortan als einzige deutsche Stadt den Titel „Bundesstadt“. Überrascht waren wir von den vielen gepflegten Parks und Grünlagen in Stadt. Nicht umsonst nannte man Bonn einst die grünste Hauptstadt Europas. Ebenfalls in Bonn befindet sich das größte zusammenhängende Gründerzeit-Viertel Deutschland mit seinen vielen wunder-schönen Villen. Natürlich durfte auch ein Abstecher zum Geburtshaus von Bonns größtem Sohn nicht fehlen: Ludwig van Beethoven, geb. im Dezember 1770.  Er lebte über 20 Jahre in Bonn, bevor ihn sein Lebensweg nach Wien führte.

Unsere Rundfahrt endete im Hofgarten, einem der vielen großen Parks in Bonn. Durch das Hauptgebäude der Universität, das ehemalige Kurfürstliche Schloss, gelangten wir zum Marktplatz mit seinem historischen Rathaus.  Dort fand gerade das alljährliche Beethovenfest statt und wie es sich für die Mitglieder eines Kulturrings gehört, ließen wir uns nieder und lauschten den Klängen des Orchesters.

Gegen 16.30 Uhr traten wir die Heimfahrt an. Es hatte sich wieder einmal bestätigt, dass unser erster Vorsitzender Herwig Stein einen guten Draht zum Wettergott hat, denn wir hatten bei herrlichem Sommerwetter einen schönen Tag verlebt.

Links: Website vom Haus der Geschichte mit weiteren interessanten Informationen:  www.hdg.de

Fotos: Gisela Schmiedel

Anatevka

Anatevka

50 Mitglieder des Kulturringes besuchten am 24. August in Hallenberg im Rothaargebirge eine wunderbare Vorstellung des Musicals Anatevka (engl. Originaltitel Fiddler on the Roof „Der Fiedler auf dem Dach“).

Die Geschichte spielt im Russischen Kaiserreich im ukrainischen Schtetl Anatevka in der vorrevolutionären Zeit um 1905. Im Dorf lebt eine jüdische Gemeinschaft, die großen Wert auf Tradition legt. Der Milchmann Tevje lebt mit seiner Frau Golde und seinen Töchtern in Armut. Trotz drohender Pogrome im zaristischen Russland bewahrt Tevje seinen Lebensmut und seinen Humor.

Tevjes traditionsbewusste Lebensweise wird in Frage gestellt, als die drei ältesten seiner Töchter ins heiratsfähige Alter kommen. Eigentlich sollte Jente, die Heiratsvermittlerin, ihnen einen passenden Ehemann vermitteln. Tevje verspricht seine älteste Tochter Zeitel sogar schon dem wohlhabenden Fleischer Lazar Wolf, als diese ihm eröffnet, dass sie sich mit ihrem Jugendfreund, dem armen Schneider Mottel, verlobt hat. Hodel, die zweitälteste Tochter, verliebt sich in den Studenten Perchik aus Kiew, den Tevje als Hauslehrer für seine Töchter aufnimmt. Perchik hat revolutionäre Ideen und wird deswegen verhaftet. Die drittälteste Tochter Chava schließlich möchte einen nicht-jüdischen jungen Russen heiraten.

Tevje hadert mit den Heiratswünschen seiner Töchter, wägt in hintergründigen Monologen das Für und Wider ab. Er erlebt das Infragestellen seiner Tradition, willigt aber in die Heirat Zeitels mit Mottel ein und lässt, obwohl es ihm schwerfällt, Hodel ziehen. Chava hingegen verstößt er und verzeiht ihr erst ganz am Schluss.
Wurde schon die Hochzeit von Zeitel und Mottel durch eine Machtdemonstration der russischen Soldaten gestört, so verstärkt sich der politische Druck des Zaren und die Juden müssen am Schluss das Dorf Anatevka verlassen.

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Wir alle waren am Ende der Vorstellung des Lobes voll über die grandiose Aufführung, die
phantasievollen Kostüme und Kulissen. Dazu kommt ein engagiertes Ensemble aus Laiendarstellern,  denen man die Spielfreude ansieht.

Seit 1946 werden in Hallenberg Theaterstücke unter freiem Himmel inszeniert und auch Gastspiele auf die Bühne gebracht. Der Zuschauerraum bietet mehr als 1.400 Besuchern Sitzplätze, die durch eine freitragende Überdachungsanlage fast vollständig geschützt sind.

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Nach der Vorstellung fuhren wir zum gemeinsamen Abendessen ins nahe gelegene Gasthaus „Zum wilden Zimmermann“, und ließen hier den Tag gemütlich ausklingen.

Botanischen Garten in Gießen besucht

Botanischen Garten in Gießen besucht

Einen interessanten Nachmittag erlebten die Mitglieder des Kulturrings bei einer Führung durch den Botanischen Garten am 26.07.2013 in Gießen. Frau Erika Hofmann hatte die Organisation übernommen.

Der Technische Leiter des Botanischen Gartens, Herr Dipl.-Ing. Holger Laake, verstand es, interessant und spannend sein Wissen über die verschiedensten Pflanzen an den Mann bzw. die Frau zu bringen.

Der Botanische Garten liegt mitten im Zentrum von Gießen und ist der älteste botanische Universitätsgarten in Deutschland, der sich noch an seinem ursprünglichen Standort befindet. Er wurde 1609 durch den Mediziner und Botaniker Ludwig Jungermann als »Hortus Medicus« (Medizinischer Heilpflanzgarten) angelegt.  Auf einer Fläche von vier Hektar gedeihen rund 8.000 Pflanzenarten aus unterschiedlichen Kontinenten, aber auch seltene heimische Pflanzenarten. Der Botanische Garten dient auch heute noch wissenschaftlichen Zwecken und ist zugleich  mit seinen Pflanzen und dem stattlichen Baumbestand eine grüne und idyllische Oase inmitten der Gießener Innenstadt. Für Besucher bildet der Garten mit seinen interessanten Pflanzen und zahlreichen alten Bäumen eine grüne Oase der Ruhe, die von den verschiedensten Gruppen gerne angenommen wird.

Im Anschluss an die Führung begaben wir uns in die nahe gelegene Innenstadt zum Kaffee trinken oder Eis essen ins  Cafe Geißner. Hier ließen wir den Nachmittag ausklingen.