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Category: Berichte

Der Freischütz im Stadttheater Gießen

Der Freischütz im Stadttheater Gießen

Am 19. Januar 2013 besuchte der Kulturring Allendorf e.V. das Stadttheater Gießen. Gespielt wurde „Der Freischütz“ – eine Romantische Oper in drei Akten von Carl Maria von Weber.

Der Freischütz wurde am 18. Juni 1821 im Königlichen Schauspielhaus Berlin mit triumphalem Erfolg uraufgeführt und wurde in der Musikkritik schon zu Webers Lebzeiten und auch danach als die „erste deutsche Nationaloper“ bezeichnet.

An den Inszenierung des Stadttheaters Gießen schieden sich allerdings die Geister. Lauter Jubel galt durchweg den Solisten, Chor und Symphonikern mit dem neuen (und alten) Generalmusikdirektor Michael Hofstetter an der Spitze.

Der englische Starregisseur Nigel Lowery aber musste sich am Ende der Premiere am 15. Sept. 2012 im Stadttheater Gießen am Samstag auch etliche empörte Buh-Rufe anhören. (aus der „Wetzlarer Neuen Zeitung“ vom 18.09.2012)

Auszug aus „Der Opernfreund“ („Der Opernfreund“ ist die älteste deutsche private Opernzeitung und gehört zu den meistgelesenen Opern-Homepages.)

Der Gedankenwelt eines Sigmund Freud scheint die Neuproduktion von Webers „Freischütz“ am Stadttheater Gießen entsprungen zu sein. Der britische Regisseur Nigel Lowery will von altbackener Schauerromantik im traditionellen deutschen Märchenwald Gott sei Dank nichts wissen. Sein Ansatz ist vielmehr psychoanalytischer Natur.
Im letzten Bild offenbart sich, dass die Handlung in einer Nervenheilanstalt angesiedelt ist, deren Leiter der als Psychiater vorgeführte Eremit ist. Weitere, ebenfalls von Nigel Lowery entworfene Spielorte sind der Schützenverein des ersten Aufzuges, dem Kuno, der Erbförster, als eine Art Wildwest-Sheriff vorsteht, und der Waffenladen, der im zweiten Akt an die Stelle des Jagdschlosses tritt.
Den Regisseur interessiert das Seelenleben der Handlungsträger, die allesamt als Patienten der Psychiatrie aufzufassen sind. Die Person des schwarzen Jägers Samiel hat er ganz gestrichen und seinen Text Max überantwortet. Zwei Seelen wohnen also in der Brust des jungen Jägerburschen, eine gute und eine böse, die erbittert um die Vorherrschaft kämpfen.

So ist auch die Wolfsschluchtszene nicht als reales Geschehen zu verstehen. Max erscheint in der Maske eines Terroristen zum Gießen der Freikugeln, während er in einer Videoprojektion mit seinem Gewehr die Schülerinnen eines Mädcheninternats gnadenlos niedermetzelt. Beim berühmten Jägerchor: „Was gleicht wohl auf Erden dem Jägervergnügen“ unterhält eine auftretende Table-Tänzerin die halbnackten Mitglieder des Schützenvereins. Und das Böse erscheint überall, auch dort, wo man es am wenigsten erwartet: bei den zombiehaft und dämonisch anmutenden Brautjungfern, deren Lied vom Jungfernkranz den Charakter eines Totengesanges annimmt.

Den immer wieder durch die Szene geisternden alte Schützenkönig Ottokar hat der Kampf um Gut und Böse bereits in den Wahnsinn getrieben und Max, der zuvor mit Kaspar einen Teil seines eigenen Ichs erschossen hat und deshalb in Verzweiflung verfällt, endet in der Gummizelle der Nervenheilanstalt. Entgegen der Vorlage des Librettisten hat der Eremiten-Arzt kein Erbarmen mit ihm – ein sehr pessimistisches Ende.

Insgesamt haben wir es hier mit einer ungemein spannenden, geistig anspruchsvollen und hoch innovativen Inszenierung zu tun, die Nigel Lowery als  versierten modernen Regisseur ausweist. Das war hochkarätiges Musiktheater, wie es sein soll! Dem Theater Gießen kann man dazu nur gratulieren. Solchen Inszenierungen gehört die Zukunft. Wieder einmal hat sich gezeigt, dass auch an kleinen Opernhäusern hervorragende Produktionen geschaffen werden, die die Rezeptionsgeschichte eindrucksvoll ergänzen.

Soweit die Kritik des stellvertretenden Chefredakteurs von „Der Opernfreund“ Ludwig Steinbach.

Zitat einer jungen Besucherin aus Allendorf/Lda. am Ende der Vorstellung:

Wir nehmen den Freischütz gerade in der Schule durch – ich habe ja nichts mehr wieder erkannt.

Hier einige Bilder der Vorstellung (Fotos: Rolf K. Wegst).

Aida im Staatstheater Wiesbaden

Aida im Staatstheater Wiesbaden

Voller Erwartung fuhren ca. 50 Mitglieder des Kulturrings am 17. Nov. 2012 in das Staatstheater Wiesbaden zur Aufführung der Oper „Aida“ von Giuseppe Verdi. Die Kritiken von der Premiere am 8. Sept. 2012 waren nicht gerade berauschend.

So titelte die Frankfurter Rundschau:

Neuer Dirigent überzeugt bei „Aida“ – Buhrufe für den Regisseur Karaman
Viele „Bravos“ gab es hingegen für die Sänger der Hauptpartien: die Ungarin Eszter Sümegi in der Rolle der Aida“, Andrea Baker als „Amneris“ und als Feldherr „Radames“ brillierte Rubens Pelizarri. Amonasro wurde gesungen von Kiril Manolov und den Oberpriester Ramphis sang Dennis Wilgenhof.

Auszug aus dem Mannheimer Morgen:

„Das mit Ägypten war gestern:
Memphis, Theben, Elefanten, Pharaonen, das war „Aida“ gestern oder vorgestern. Heute spielt Ägypten kaum mehr eine Rolle in den Inszenierungen von Giuseppe Verdis drittletzter Oper, auch nicht in der Neuinterpretation am Staatstheater Wiesbaden. Für den Regisseur Immo Karaman ist „Aida“ vor allem ein Werk über imperiale Herrschaft. Dafür ändert er sogar ein wenig die Handlung. Aus dem Krieg zwischen Ägyptern und Äthiopiern macht er den Kampf eines autoritär-faschistischen Regimes gegen seine inneren Feinde, also das eigene Volk.“

Der eine oder andere Allendorfer Opernfreund mag wohl hie und da einmal die Augen zugemacht haben. Allerdings nicht, weil ihn die Müdigkeit übermannte, sondern weil er nur der wundervollen Musik lauschen wollte sich nicht von den skurrilen Regieeinfällen ablenken lassen wollte: Eine Kinder-Truppe mit hängenden Gasmasken-Schläuchen als Rüsselersatz symbolisierte die Elefanten. Das Ballett bestand lediglich aus 4 Tänzerinnen im Look von amerikanischen Truppenbetreuerinnen. Der unterlegene äthiopische König Amonasro agierte in lächerlichen kurzen Hosen. Und die Triumphmarsch-Travestie fanden wahrscheinlich auch nicht alle Verdi-Fans lustig.

Der vierte Akt bot wenig Überraschendes – vor einer überdimensionalen Schiffswand machten sich Aida und Radames in holder Zweisamkeit gen Himmel davon, begleitet von einer riesigen Trockeneiswolke, die über die Bühne wabberte. Leider haben die modernen Inszenierungen auch die Oper erreicht und ich bin wahrscheinlich zu konservativ, um die modernen Regisseure zu verstehen. Ich gehe in die Oper, um dort Kunst und Musik zu genießen und nicht, um mit den Problemen der Menschheit konfrontiert zu werden. Unsere jungen Leute fanden die „Aida“ zwar teilweise etwas seltsam, erstaunlicherweise hat ihnen die Aufführung im Großen und Ganzen aber gut gefallen.

Was mich betrifft: Ich will in erster Linie gute Musik hören. Und ich will nach einer Opernvorstellung nicht Gedankenversunken, verwirrt und irritiert nach Hause schleichen und mich ständig fragen, was der Regisseur nun damit gemeint haben könnte. Beim Schauspiel mag das ja angehen. Doch bei der Oper muss ich das nicht haben!

Gisela Schmiedel

Hier einige Bilder der Aufführung (mit freundlicher Genehmigung des Staatstheaters Wiesbaden, ©Martin Kaufhold).

Das Dschungelbuch besucht

Das Dschungelbuch besucht

Im Rahmen der Ferienspiele 2012 hat der Kulturring Allendorf (Lumda) am 08. August einen Ausflug zur Freilichtbühne in Hallenberg veranstaltet. Auf dem Spielplan stand das Kindermusical „Dschungelbuch“ nach den Dichtungen und Erzählungen des britischen Autors Rudyard Kipling.

Wer kennt es nicht: Versuchs doch mal mit Ruhe und Gemütlichkeit
Quelle: Freilichtbühne Hallenberg e.V.

20 Kinder und Erwachsene erlebten die aus der Walt-Disney-Verfilmung bekannt gewordenen Figuren hautnah. Die Abenteuer von Mogli, Shir-Kan, Balu oder King Lui, versetzen die Besucher in ausgelassene Fröhlichkeit.

Zum Inhalt nur so viel zu Erinnerung:
Der indische Junge Mogli wird von dem Panther Baghira im Dschungel gefunden und von Wölfen aufgezogen. Shir-Kan, der gefürchtete Tiger, ist ständig hinter Mogli her. Selbst die listige Schlange Kaa möchte des Jungen Vertrauen gewinnen. Mogli begegnet im Dschungel dem Affenkönig King Lui, den Geiern und auch der Elefantenpatrouille unter dem Kommando von Oberst Hathi. Mit dem sehr musikalischen und immer zu Späßen aufgelegten Bär Balu verbindet ihn eine tiefe Freundschaft. Mogli sieht im Dschungel seine Heimat, doch überall lauern Gefahren.

Mit einigem Aufwand wurde in dieser Inszenierung von Dorothee Hollender eine dschungelähnliche Atmosphäre geschaffen, in die sich die kleinen und großen Besucher schnell hineinversetzen konnten. Es war ein sehr schöner Tag, das Wetter hat mitgespielt, die Vorstellung war ausverkauft und das Stück hielt alles, was es versprach. Nach etwa 3,5 Stunden in Hallenberg wurde gegen 20.00 Uhr die Heimfahrt nach Allendorf angetreten.

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Hier einige Fotos des Besuches (mit freundlicher Genehmigung der Jugendpflege Allendorf Lumda).

 

„Geschlechterzores“ in Allendorf

„Geschlechterzores“ in Allendorf

Kulturring hatte zu Leseabend eingeladen: Siegward Roth las im Künstlerhof Arnold aus seinen Büchern Geschlechterzores (in Mundart) und K-Wache (auf Hochdeutsch)

Siegward Roth liest aus seinem Buch Geschlechterzores

ALLENDORF/LUMDA (kim). Zu einem Leseabend aus seinen Büchern hatte der Kulturring Allendorf am Freitagabend den aus der nicht mehr bestehenden Mundart-Gesangsgruppe „Fäägmeel“ weithin bekannten Siegward Roth in den Künstlerhof eingeladen. Wegen des unsicheren Wetters wurde die Veranstaltung vorsichtshalber vom Biergarten in die stilgerecht eingerichtete Scheune verlegt. Dort begrüßte der 2. Vorsitzende Hartmut Winkler die etwa 35 Besucher zu einem unterhaltsamen Abend, stellte den Autor kurz vor und betonte, der Kulturring wolle mit solchen Veranstaltungen etwas mehr Kultur in das Lumdastädtchen bringen.
Nach Beendigung des Projekts „Fäägmeel“ blieb für den Autor Roth mit dem „Geschlechterzores – En Leitfoarrem fier mittelhessische Männer“ (erschienen 2007) die Mundart weiterhin ein wichtiger Bestandteil seines Schaffens. In den von ihm ausgewählten Auszügen kam immer wieder die unterschiedliche Gefühlslage von Mann und Frau zur Sprache.  Zum Beispiel beobachtet ein Ehepaar in einem vornehmen Restaurant, wie ein Mann gegen eine Glastür rennt. Er reagiert mitfühlend und stöhnt mit schmerzverzerrtem Gesicht „Oauuh“, sie lacht schallend und sagt vorwurfsvoll: „Geje de frisch gebotzte Scheib!“ In „Das brechende Auge“ erzählt sie ihren Traum, er sei gestorben und sie habe ihm das brechende Auge zugedrückt, seine Antwort: „Du  häst ean deim Traum oabwoarte kenne, bis es ganz gebroche woar.“ Und abschließend bemerkt sie: „Wann eener vo ihs bäre stirbt, dann zeih ech wirrer noch Geiße!“
Nach einer kurzen Pause ging der Autor zum Hochdeutschen über und zitierte aus seinem Kriminalroman „K-Wache“ (erschienen 2011), der aus dem Alltag einer Gießener Polizeiwache am Berliner Platz berichtet. Alle im Roman genannten Orte werden dem Gießenkenner bekannt vorkommen. Beispielhaft las Roth, wie der Kriminalhauptkommissar Hecker in einer Nacht zwei Einbruchs-Tatorte aufnehmen muss. Der eine ist eine Villa am Schwanenteich, bewohnt von einem arroganten Professor, der glaubt, den Kommissar vorwurfsvoll belehren zu müssen, sowie von seiner ebenso arroganten und erheblich jüngeren Ehefrau. Der zweite Tatort liegt in Wieseck im Parterre eines Mehrfamilienhauses, bewohnt von einem Rentnerehepaar aus dem Arbeitermilieu, das ihn freundlich begrüßt, sich für sein Kommen bedankt und ihn mit Kuchen und selbstgemachtem Himbeersaft  bewirtet. Schließlich wird er zu einem dritten Tatort in der Schottstraße beordert, wo eine angekündigte Gewalttat stattgefunden hatte. Allerdings war nicht die junge Frau, die sich bedroht fühlte, sondern ihr Vater das Opfer und bereits in die Notaufnahme eingeliefert. Im Gewusel zwischen Sanitätern und Spurensicherung musste Hecker die Angehörigen befragen, was sich bei deren Schock schwierig gestaltete.
Nach rund 90 Minuten beendete Siegward Roth die Lesung und wurde mit reichlichem Beifall belohnt.

Hier einige Bilder dieses Abends.

Besuch der Hugenottensiedlung Schwabendorf

Besuch der Hugenottensiedlung Schwabendorf

Nach dem die Vereinsmitglieder bereits am 23. 3. 2012 in einem interessanten Lichtbildervortag über die Entwicklung der Hugenotten von der Einwanderung bis heute informiert wurden, besuchten am 28. April 25 Teilnehmer den kleinen Ort Schwabendorf, der inzwischen ein Ortsteil der Gemeinde Rauschenberg im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist.

Vor dem Museum

Die Teilnehmer wurden von Vertretern des Arbeitskreises für die Geschichte der Hugenotten und Waldenser begrüßt und anschließend durch das sehr interessante Museum geführt. Hierbei erfuhren sie mehr über die Geschichte des im Jahre 1687 gegründeten Dorfes Schwabendorf. Damals siedelten hier 116 französische Glaubensflüchtlinge . Auf dem Dorfplatz erinnert noch ein Gedenkstein an die Namen der Einwandererfamilien. Unter den zahlreichen Exponaten, deren Bedeutung und Historie im Rahmen der Museumsführung erläutert wurden, befindet sich, gewissermaßen als „Highlight“ eine noch funktionsfähige Strumpfwirkmaschine, die aus der französischen Heimat nach Schwabendorf gebracht wurde.

Die Hugenotten beherrschten, diese im damaligen Reich noch völlig unbekannte Technik. Hierdurch konnten Sie den hiesigen Adel mit ihren Textilprodukten beliefern und damit zum Teil ihren Lebensunterhalt bestreiten. Mit einem Dorfrundgang und dem Besuch der hugenottischen Kirche endete der Besuch in Schwabendorf.

Anschließend ließen die Teilnehmer in einem Amöneburger Restaurant bei herrlichem Sonnenschein den Tag ausklingen.

Fahrt nach Oberammergau zu den Passionsspielen vom 03. bis 06.September 2010

Fahrt nach Oberammergau zu den Passionsspielen vom 03. bis 06.September 2010


Am Freitag, dem 03.September 2010 fuhren 45 Mitglieder des Kulturrings Allendorf/Lda. mit einem Bus der Fa. Erletz zu den Passionsspielen in Oberammergau. Der erste Vorsitzende, Herwig Stein, verteilte an seine Mitreisenden umfangreiches Informationsmaterial für die kommenden Tage.
Unser Mittagessen nahmen wir im Hotel Sonnenhang in Dörndorf, bevor wir die letzte Etappe Richtung München in Angriff nahmen. In Parkhotel Laim in München trafen wir um 16.00 Uhr ein und nach dem Einchecken wagten sich einige sogleich per U-Bahn in die Innenstadt.
Am nächsten Tag, fuhren wir um 10.30 Uhr in das ca. 80 km entfernte Oberammergau. Wider Erwarten regnete es – Herr Stein versprach zwar Wetterbessung, konnte sein Versprechen aber leider nicht einhalten.
Der erste Teil der Festspiele begann um 14.30 Uhr und endete um 17.00 Uhr. Nach einer dreistündigen Pause ging die Vorstellung dann von 20.00 Uhr bis 23.00 Uhr weiter. In gespannter Erwartung begaben wir uns in das voll besetzte Festspielhaus mit seinen 4.720 Sitzplätzen.


Der Intendant des Münchner Volkstheater, Christian Stück, inszenierte in diesem Jahr bereits zum 3. Mal die Festspiele. In den Massenszenen sind bis zu 1.000 Menschen auf der Bühne. Es gibt ein Spielrecht für die Oberammergauer, deswegen muss für jeden, der spielen will, auch eine Rolle gefunden werden. Monatelang haben über 2000 Oberammergauer (darunter 470 Kinder) geprobt, und es wurden hunderte Kostüme neu angefertigt.
Schon in der ersten Szene, als Jesus mit einem riesigen Gefolge auf einem Esel in Jerusalem einzog, konnte der eine oder andere einen frommen Schauer nicht unterdrücken. Jesus wird als ein engagierter Jude dargestellt, der seinen Glauben kompromisslos lebt und deshalb mit dem jüdischen Establishment des Hohen Rates in Konflikt gerät.
Beeindruckend waren auch die farbenprächtigen “lebenden Bilder” zwischen den einzelnen Szenen, die jeweils einen Bezug zum Alten Testament darstellen sollten. Überwältigt von dieser bombastischen Vorstellung fuhren wir gegen 23.30 Uhr zurück ins Hotel.
Für den nächsten Tag war eine Stadtrundfahrt durch München geplant. Unsere Stadtführerin, Frau Eder, erwartete uns bereits und machte uns mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten bekannt. Am Karlsplatz (Stachus) endete unsere zweistündige Rundfahrt und jeder hatte nun Gelegenheit, die Metropole auf eigene Faust zu erkunden.
Am nächsten Morgen traten wir um 8.30 Uhr nach einer rundum gelungen Fahrt wieder die Heimreise an.

Fahrt zum Keltenmuseum am Glauberg am 14. Mai 2011

Fahrt zum Keltenmuseum am Glauberg am 14. Mai 2011

Der Keltenfürst vom Glauberg

Bereits acht Tage nach der am 6. Mai erfolgten Eröffnung des Museums “Keltenwelt am Glauberg” unternahm der Kulturring Allendorf eine Fahrt dorthin, zu der Vorsitzender Herwig Stein 30 Mitglieder begrüßen konnte. Der Besuch begann mit einer Führung durch das moderne Haus, bei der Museumsführer Stefan Medschinski den interessierten Besuchern die Geschichte der Keltensiedlung am Glauberg vermittelte.
Vor 2500 Jahren sei dieser Ort ein lebendiger Mittelpunkt der Region gewesen, in dem “viele Menschen” gelebt haben müssen – wie viele, weiß man allerdings nicht. Archäologen haben aber seit den Dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts ihre Spuren entdeckt wie mächtige Befestigungsanlagen, Siedlungsstellen, Bestattungsplätze und Kultstätten, die auf die Zeit um 450 v. Chr. datiert werden. In zahlreichen Vitrinen sind die Originalfunde ausgestellt, die von Medschinski ausführlich erklärt wurden.
Zum Abschluss der Führung konnte die lebensgroße 1,86 Meter hohe Sandsteinstatue des “Keltenfürsten vom Glauberg” besichtigt werden, die in einem Graben bei Grabhügel Eins gefunden wurde. Der vermutlich bärtige Mann trägt einen Halsring sowie einen Arm- und einen Fingerring. An seiner rechten Seite ist ein Schwert mit einer Schwertscheide zu erkennen, und in der linken Hand hält die Figur einen Schild. Auffällig ist als Kopfbedeckung eine Kappe mit blattartigen Aufsätzen, die als übergroße Mistelblätter gedeutet werden. Misteln hatten für die Kelten eine besondere, heilige Bedeutung, und diese Blätter sind auch im Logo des Keltenmuseums dargestellt. Die an der Figur abgebildeten Teile wurden in ihrer unmittelbaren Nähe gefunden und sind in einer Vitrine im Original ausgestellt.

Nach der Führung konnten die Besucher auf eigene Faust entweder besonders interessante Ausstellungsgegenstände genauer betrachten oder einen Informationsfilm ansehen, der den Lebensraum der Kelten in ganz Europa und ihre vermutliche Lebensweise darstellte. Im Außengelände war der Archäologische Park mit Überresten und Rekonstruktionen der archäologischen Monumente zu besichtigen.
Anschließend fuhr die Gruppe nach Büdingen und erkundete in kleinen Gruppen selbstständig die Altstadt mit der imposanten Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert, dem “Jerusalemer Tor”, dem Hexen- und dem Folterturm sowie das historische Rathaus von 1458. Ein Besuch in einem der zahlreichen Altstadtcafés schloss sich für die Teilnehmer an, bevor es am späten Nachmittag wieder nach Hause ging.

Einige Bilder vom Museumsbesuch und aus Büdingen:

Schiffsfahrt auf der Lahn im August 2010

Schiffsfahrt auf der Lahn im August 2010

Am Freitag, dem 6. August 2010 hatte der Kulturring Allendorf (Lumda) unter dem Thema “Die Lahn auf eine besondere Weise erleben” zu einer Schiffsfahrt mit der “Schlammbeiser II” eingeladen. “Erleben Sie den Blick auf Gießen einmal aus einer ganz besonderen Perspektive”, hieß es in der Einladung des 1. Vorsitzenden Herwig Stein, der dann allerdings aus beruflichen Gründen nicht an dieser Tour teilnehmen konnte. Nach der Begrüßung durch den 2. Vorsitzenden Hartmut Winkler fuhren 36 Personen in Pkw-Fahrgemeinschaften zum Bootshaus des Marine-Vereins Gießen und machten es sich auf dem Schiff bequem. Zunächst ging es lahnaufwärts bis zur Ruttershäuser Brücke, denn weiter darf das Schiff nicht fahren. Unterwegs mussten immer wieder zahlreiche Kanuten vom Kapitän aufgefordert werden, doch bitte rechts zu fahren. Viele Kanuten waren wohl sehr überrascht, ein solches Schiff auf der Lahn zu sehen. Nach dem Wendemanöver fuhr man mit der Strömung bis zum Wehr an der Klinkelschen Mühle, wo wiederum gewendet wurde. Nun ging es wieder gegen die Strömung zurück zur Anlegestelle, an der die Passagiere nach rund 90 Minuten das Schiff wieder verließen. Zum Abschluss kehrte die Gruppe zum Kaffeetrinken im “Alten Eishaus” ein, bevor man wieder die Heimatstadt ansteuerte.

Hier sind einige Bilder von diesem Nachmittag:

Nachmittagsfahrt nach Amöneburg am 29. August 2008

Nachmittagsfahrt nach Amöneburg am 29. August 2008

Einen interessanten Ausflug nach Amöneburg erlebten die Mitglieder des Kulturrings am 29. August. Schon auf der Fahrt durch den Ebsdorfer Grund konnten die Teilnehmer einen Eindruck von der Stadt auf dem Berge gewinnen, die sich machtvoll und alles überragend aus der Landschaft hervorhebt.
In Amöneburg wurde die Gruppe von Herrn Diethelm Reinmüller empfangen und bei einer interessanten Führung durch die Stadt über deren geologische Entstehung und die wechselvolle geschichtliche Entwicklung informiert.
Dazu gehörte auch ein Besuch in der mächtigen Stiftkirche St. Johann. Anschließend konnten die Teilnehmer auf der Terrasse des „Burg-Cafés“ den herrlichen Ausblick in den Ebsdorfer Grund und das Ohmtal genießen.
Hiernach stand ein weiterer Höhepunkt mit einem Besuch der „Brücker Mühle“ auf dem Programm. Die Mühle aus dem Jahre 1248 ist auch heute noch in Betrieb. In einer Führung über sämtliche Stockwerke der Mühle konnte der Senior-Müllermeister Kurt Kleinschmidt während des laufenden Betriebes eindrucksvoll die einzelnen Arbeitsvorgänge vom Korn bis zum Mehl anschaulich erklären.
Mit einem gemeinsamen Abendessen im Mühlenhof endete dieser schöne und erlebnisreiche Sommertag. (Herwig Stein)

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