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Category: Berichte

„Hänsel und Gretel“ im Staatstheater Kassel

„Hänsel und Gretel“ im Staatstheater Kassel

Am Samstag, dem 2. Januar 2016 war der Kulturing Allendorf zu Gast im Staatstheater Kassel. Gespielt würde „Hänsel und Gretel“ eine Märchenoper von Engelbert Humperdinck.

Voll besetzt war unser Bus, der uns am Samstag, den 2. Januar 2016 nach Kassel ins Staatstheater brachte. Auf dem Parkplatz angekommen servierte uns zunächst Plus-Bus-Chef Heiko Lich ein reichhaltiges Buffet. Zum Aufwärmen bei dem inzwischen doch recht kalten Wetter gab es heißen Kaffee und Punsch!

Im Theater erwartete uns eine phantasievolle und farbenprächtige Inszenierung dieser Oper. Nach der erstaunlich langen Ouvertüre hob sich der Vorhang und gab den Blick frei auf einen wunderschönen Märchenwald mit scherenschnittartigen Bildelementen. Gleich im ersten Akt erklangen die bekannten Volks- und Kinderlieder „Suse, liebe Suse“ und „Ein Männlein steht im Walde„ die in Humperdincks Oper Verwendung finden. Zwei weitere von ihm komponierte Lieder sind später selber zu bekannten Volksliedern geworden: „Brüderchen, komm tanz mit mir“  und der berühmte Abendsegen: „Abends will ich schlafen gehen, 14 Englein um mich stehn.“

Zu den rothaarigen Geschwistern Hänsel und Gretel gesellten sich ungewöhnliche magische Wesen wie Sandmännchen, Taumännchen und eine Schnecke mit riesigem Kussmund und Stielaugen. Sehenswert war auch die krummnasige Knusperhexe – kein Mezzosopran, sondern ein Tenor – der genussvoll auf seinem Hexenbesen mit Glitzerbeleuchtung durch die Luft schwebte.

Zum guten Schluss wurde das Ensemble durch den Kasseler Kinderchor Cantamus verstärkt. Gemeinsam feiern alle den Sieg über die Hexe mit dem Lied: Wenn die Not aufs höchste steigt, Gott der Herr die Hand uns reicht.

Kostüme, Bühnenbild, Effekte, Charaktere, Musik, Gesang und  Spiel waren einfach überwältigend. Fazit: eine wahrlich märchenhafte Aufführung.

Achtung Oma

Achtung Oma

Das Kikeriki-Theater war zu Gast in Garbenteich. Am 20. November 2015 wurde „Achtung Oma – Kasperletheater mit Omaschutz-Programm“ gespielt.

Die Comedy Hall und das Kikeriki Theater waren in Pohlheim-Garbenteich am 20. und 21. November 2015 und wir waren dabei, dank unseres Vorsitzenden Herwig Stein, der seine guten Beziehungen ins Spiel gebracht hat. Die von ihm georderten 40 Karten waren auch gleich vergriffen nach der Veröffentlichung des Jahresprogramms in den Mitteilungsblättern Anfang dieses Jahres.

Die Comedy Hall in Darmstadt ist die feste Spielstätte des Kikeriki-Theaters. Seit der Eröffnung am 1. März 1996 haben in mehr als 5.500 ausverkauften Vorstellungen bereits über 1.700.000 Zuschauer das komödiantische Theater mit Puppen und Menschen erlebt.

Mit schwarzem Humor inszenieren die Akteure Stücke, die sich mit den kleinen Problemen, Tücken und Schwächen des Alltags auseinandersetzen.

Ei gude wie ? Im scheenste Dammstädter Dialekt babbele die, wie dene de Schnawwel gewachse iß,  alldieweil  Dammstadt doch  eumaalisch iss. Un mooomendemaa, was hawwe die`n  schon all geschbielt ? Soll ich’s eich verkliggern? Ausser „Achtung Oma“ hawwe se de „Deppenkaiser“, „Siegfrieds Nibelungenentzündung“ un de „Doktor Goggolores“ geschbielt. Un allsemol schbiele se aach “Himmel, Arsch und Zwirn”. Da kenne die nix!

Ein Puppenspiel, nun wollen wir Euch zeigen,
ein Kasperstück, das sich um Oma dreht
und um den ewig gleichen Lebensreigen,
dass Alt und Jung oft schlecht zusammen geht.

In diesem, von den Komödianten zu Beginn der Aufführung gesungenen Vers, liegt die Intention des Stückes: der ewig menschliche „Generationskonflikt“. Doch keine Angst, es wird noch nicht einmal im Ansatz versucht, diesen „Konflikt“ zu lösen. Es ist lediglich die Lust der Komödianten, völlig absurd und respektlos damit umzugehen. Und da man sich doch oft die Frage stellt, ob die ganze Welt letztendlich nicht auch nur ein großes „Kaspertheater“ ist, sind die grotesken „Holzköpfe“ – als dreidimensionale Karikaturen – hierfür auch die wirklich idealen Darsteller.

So ist es zu lesen auf der Homepage des Veranstalters: www.kultur-in-mittelhessen.de

Uns hat`s gefallen – wenn`s auch manchmal ein bisschen derb war !

Eugen Onegin

Eugen Onegin

Am Sonntag,  den  18. Okt. 2015  besuchten wir die erste Vorstellung der Theatersaison 2015/2016. Eugen Onegin, Oper von Peter Iljitsch Tschaikowski nach dem gleichnamigen Roman von Alexander Puschkin.

Nach der Premiere hatte sich die örtliche Presse ja nicht gerade überschlagen vor Begeisterung wegen der modernen Inszenierung von  „Eugen Onegin“. Und so sahen wir teils skeptisch, teils gespannt dieser Aufführung im Giessener Stadttheater  entgegen. Eine einfache Liebesgeschichte wird dank Tschaikowskys gefühlvoller Musik zum großen Drama:

Im Mittelpunkt des Poems steht Eugen Onegin, ein junger Dandy aus Petersburg, der durch Erbschaft zum Gutsbesitzer wird und von der Hauptstadt aufs Land zieht. Hier führt ihn Lenski, ein gefühlvoller Gutsbesitzer, in das Haus der Larins ein, in dem zwei Töchter, Olga und Tatjana, leben. Olga ist die Braut von Lenski, Tatjana verliebt sich in Eugen, gesteht ihm in einem Brief ihre Liebe. Da sich Eugen, wie er bekennt, wenig für die Ehe und das Familienleben eignet, weist er blasiert Tatjanas Liebe zurück. An Tatjanas Namenstag tanzt Eugen nur mit Olga, so dass ihn Lenski zum Duell fordert, in dessen Verlauf Eugen seinen Freund Lenski tötet. Darauf verlässt er das Gut. Nach Jahren trifft Eugen, inzwischen älter und reifer geworden, in Petersburg Tatjana, die inzwischen Frau eines Generals geworden ist. Er begehrt sie, sie weist ihn zurück; denn, obwohl sie noch Eugen liebt, will sie ihrem Mann die Treue halten.

Gewöhnungsbedürftig war tatsächlich das Regiekonzept – es laufen gleichzeitig zwei Handlungen ab: zum einen die Oper selbst und zum anderen dreht Onegin im Rückblick seinen eigenen Lebensfilm und wuselt daher als Regisseur mit seinem Team ständig auf der Bühne umher.

Tatjana Miyus, Sopranistin aus der Ukraine in der Rolle der schüchternen Tatjana hat uns am besten gefallen. Sie bekam am Ende auch den meisten Applaus. Und auch die deutsche Altistin Ortrun Wenkel in der Rolle der Amme Filipjewna lieferte im Alter von 73 Jahren noch eine beachtliche Leistung. Sie wurde bereits 1976 von Wolfgang Wagner nach Bayreuth  geholt und bekam für ihre Darstellung der „Erda“ in der „Götterdämmerung“ den Grammy.

Auch alle anderen gaben Akteure gaben ihr bestes – immerhin wurde auf russisch gesungen, was sicher eine große Herausforderung war. Glücklicherweise wurde die Vorstellung für die Zuschauer in deutscher Sprache übertitelt!

Fazit: Trotz einiger wunderlicher Regieeinfälle war es im großen und ganzen eine stimmige Inszenierung. Es hätte schlimmer kommen können!

Pjotr Iljitsch Tschaikowski schrieb übrigens mit „Schwanensee“ und „Der Nussknacker“   die beiden berühmtesten Ballette der Musikgeschichte.

Tagesausflug nach Eisenach

Tagesausflug nach Eisenach

Für unseren diesjährigen Tagesausflug am 5. September 2015, musste aufgrund der großen Nachfrage  ein größerer Bus wie ursprünglich geplant geordert werden.  So konnte der 1. Vorsitzende Herwig Stein 49 Reisende begrüßen.  Der Organisator dieser Fahrt, Hartmut Winkler, machte uns zunächst mit dem Tagesablauf bekannt.  

Am Fuß der Wartburg angekommen hatten wir die Möglichkeit, die letzten Meter per Esel, mittels Shuttlebus oder zu Fuß den Aufstieg zu bewältigen. Die Esel wurden verschmäht, einige nahmen den Fahrdienst in Anspruch und die meisten mühten sich über scheinbar endlose Treppenstufen hinauf zur Burg, die seit 1999 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Die Anlage der über 900 Jahre alten Burg ist gewaltig, sie besteht aus mehreren Höfen und Fachwerkhäusern und thront von weitem sichtbar über der Stadt Eisenach. 40.000 Tonnen Steine sollen zum Bau der Wartburg verwendet worden sein!

Der Sage nach soll Ludwig der Springer die Gründung der Wartburg mit den folgenden Worten verkündet haben: „Wart! Berg, du sollst mir eine Burg werden!“ seine Nachkommen, beginnend mit seinem Sohn Ludwig I., stellten ab 1130  die Landgrafen von Thüringen, bis 1247 Heinrich Raspe der letzte Landgraf von Thüringen auf der Wartburg stirbt.

Unser Führer erwartete uns vor dem  Palas (repräsentativer Saalbau einer mittelalterlichen Burg) und machte uns zunächst mit der Geschichte der Wartburg vertraut. Die Burg im jetzigen Zustand stammt aus dem 18./19. Jahrhundert. Der Palas wurde 1847 bis 1870 auf Veranlassung von Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach in umfassender Weise durch den Giessener Architekten Hugo von Ritgen restauriert. Ritgen ist uns bekannt durch die Renovierung der Burgen Staufenberg und Gleiberg, sowie der Kapelle auf dem Alten Friedhof in Gießen, wo Ritgen auch begraben liegt.

Unsere Führung begann in den Privatgemächern der Landgrafen. Vom schlichten Rittersaal, der ursprünglich als Schlafsaal diente, gelangten wir in den Speisesaal mit seinen kostbaren Wandteppichen und von dort kamen wir in die prunkvoll ausgestatte Elisabethkemenate mit ihren farbenprächtigen Mosaiken. Sie zeigen Szenen aus dem ehemals weltlichen Leben der Prinzessin Elisabeth von Ungarn. Das aus 4,5 Millionen Glassteinchen bestehende Mosaik wurde erst später, zwischen 1902 und 1906 eingefügt und war ein Gastgeschenk des letzten deutschen Kaisers, der sich häufig  auf der Wartburg aufhielt.

Über viele weitere Treppenstufen gelangten wir zur Kapelle aus dem 14. Jahrhundert und von dort in die Elisabeth-Galerie, wo wir die Geschichte der Heiligen Elisabeth hörten. In dieser Galerie stellte der Maler Moritz von Schwind den Lebensweg der heiligen Elisabeth dar und wies mit den „sieben Taten der Barmherzigkeit“ auf ihre karitative Bedeutung hin.

Die sechs großen Fresken zeigen:

  • die Ankunft der vierjährigen Prinzessin auf der Wartburg
  • die Legende vom „Rosenwunder“
  • den Abschied der Landgräfin von ihrem Ehemann, der zum Kreuzzug aufbricht
  • ihren Weggang von der Wartburg nach seinem Tod
  • ihr Sterbelager im Marburger Hospital und
  • die Erhebung ihrer Gebeine aus Anlass der Heiligsprechung 1235

Elisabeth wurde bereits als Kind dem Landgrafen von Thüringen versprochen und bereits mit 4 Jahren, ausgestattet mit reicher Mitgift,  nach Thüringen gebracht.  Ihre kurze, glückliche Ehe mit  Ludwig IV., Landgraf von Thüringen, Pfalzgraf von Sachsen und Graf von Hessen, endete bereits 1227, als ihr Mann als Kreuzfahrer in Süditalien an einer Seuche starb.

Die gemeinsamen Kinder waren Hermann von Thüringen II.  (1222–1241), er starb bereits mit 19 Jahren und wurde angeblich vergiftet. Sophie von Brabant (1224–1275), deren Sohn Heinrich war der erste Landgraf von Hessen, so dass Elisabeth oft auch als Stammmuter des Hauses Hessen betrachtet wird. Eine Statue von Sophie mit ihrem kleinen Sohn steht auf dem Marburger Marktplatz. Aufgrund dieser historischen Verbindungen ist Marburg  die Partnerstadt von Eisenach. Gertrude von Altenberg (1227–1297), die erst nach dem Tod ihres Vaters zur Welt kam. Sie wuchs  im Kloster Altenberg bei Wetzlar heran und wurde schon mit 21 Jahren dessen Äbtissin

Nach dem Tod ihres Mannes folgt Elisabeth ihrem strengen Beichtvater Konrad nach Marburg, um dort ein Leben in Armut, Keuschheit und Demut zu führen. Dem höfischen Prunk auf der Wartburg hatte sie stets ablehnend gegenüber gestanden. In Marburg gründete sie ein Spital und kümmerte sich besonders um die Aussätzigen und verschenkte schließlich sogar ihr Vermögen. Sie starb nach nur dreijährigem Wirken im Alter von 24 Jahren völlig verarmt an Auszehrung und wurde in der Kapelle ihres Hospitals bestattet.
Bereits vier Jahre nach ihrem frühen Tod, 1231, wird sie von Papst Gregor IX. aufgrund ihrer karitativen Aktivitäten heilig gesprochen.

Als nächstes kamen wir in den Sängersaal. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts belebten Sänger und Dichter, unter ihnen Walther von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach  die Wartburg. Die Sage vom Sängerkrieg  wird dargestellt auf einem Fresko  von Moritz von Schwind und wurde bekannt durch die Wagner-Oper »Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg.“ Überrascht hörten wir, dass der Verlierer des Sängerwettstreites gehängt wurde  (und heutzutage machen bei uns sogar noch die Verlierer von DSDS  Karriere!)

Das Landgrafenzimmer nebenan diente als Richter- und Audienzzimmer. Die Mittelsäule mit dem prächtigen Adlerkapitell und dem Löwen zeugte von Macht und Stärke der damaligen Herrscher. Der Löwe wurde ursprünglich von den Ludowingern benutzt und wird bis heute in Hessens Wappen verwendet.

Das letzte und prächtigste Zimmer unseres Rundgangs war der Festsaal. Dieser  erstreckt sich über die gesamte Länge und Breite des Palas der Wartburg und beeindruckt durch die kostbare Ausstattung. Da dieser Raum eine hervorragende Akustik hat, gehört er heute zu einem der beliebtesten Konzertsäle Deutschlands. Dort erfuhren wir auch, woher die Farben der deutschen Flagge kommen:  Schwarz-Rot-Gold waren die Farben der Jenaer Urburschenschaften, die sich im Jahre 1817 erstmal auf der Wartburg trafen, um als revolutionärer Bewegung gegen  Kleinstaaterei und für Meinungsfreiheit und Mitbestimmung kämpfen. Zur Erinnerung daran findet auch heute noch alljährlich das Wartburgfest statt: zum 300. Reformationsjubiläum und anlässlich des vierten Jahrestages der Leipziger Völkerschlacht gegen die napoleonische Fremdherrschaft versammeln sich am 18. Oktober 500 Studenten zum Wartburgfest, der ersten bürgerlich-demokratischen Versammlung in Deutschland. Unter dem Motto „Ehre – Freiheit – Vaterland“ kämpfen sie um einen geeinten Nationalstaat und verfassungsmäßig garantierte Freiheiten.

Im Museum, welches wir nach dem Rundgang durch den Palas ohne Führung besuchen können, sahen wir Schätze aus dem Mittelalter. Leider blieb uns nicht mehr genügend Zeit, um alle Kostbarkeiten zu bestaunen. Es hatte immer eine Weile gedauert, bis sich unsere große Gruppe in den jeweiligen Räumen eingefunden hatte, so dass wir bereits in Zeitverzug geraten waren.

Beim Verlassen der Kunstsammlung konnten wir aus einem Fenster das  Burschenschaftsdenkmal auf der gegenüberliegenden Göpelskuppe. Das 33 Meter hohe Bauwerk ist jenen gewidmet, die im 19. Jahrhundert unter Einsatz ihres Lebens für Einheit und Freiheit in Deutschland eintraten.

In die Lutherstube in der Vogtei, wegen der Enge sowieso nicht zugänglich, konnten wir im Vorbeigehen nur einen kurzen Blick werfen. Martin Luther hatte während des Wormser Reichstags einen Widerruf seiner Thesen verweigert und war in „Acht und Bann“ geraten. Kurfürst Friedrich der Weise bot Luther Schutz auf der Wartburg.  Hier lebte er 10 Monate als Junker Jörg und übersetzte das Neue Testament in nur 10 Monaten in die deutsche Sprache.

Am Hotel und Restaurant auf der Wartburg vorbei erfolgt dann wieder der Abstieg zu unserem  Bus, der uns wieder in die Innenstadt brachte. Dort wurden wir von 2 weiteren Führern, nämlich Herwig Stein und Hartmut Winkler, durch die Altstadt zum Augustiner Bräu geführt, wo wir bereits zum vorbestellten Mittagessen erwartet wurden.

Um 14.30 Uhr holten uns die beiden Altstadtführer Christa und Klaus Dieter Wolf am Gasthaus ab. Aufgrund der großen Teilnehmerzahl wurden für unseren Rundgang zwei Gruppen gebildet. An einem schattigen Platz im Hof des Martin-Luther-Gymnasiums am ehemaligen Dominikanerkloster machte man uns zunächst mit der Geschichte Eisenachs vertraut, die wir auch teilweise schon von unserem Wartburgführer gehört hatten.

In neuerer Zeit setzte später dann auch in Eisenach die Industrialisierung ein. So wurde 1896 die Fahrzeugfabrik  Eisenach gegründet, wo zunächst  der Wartburg Motorwagen gebaut wurde, ein Vorläufer der heutigen Automobile. 1904 wurde dort mit der Produktion des DIXI begonnen. Die  Bayrischen Motorenwerke München kauften 1928 die DIXI -Fahrzeugfabrik Eisenach. Im April 1981 wurde der 1.000.000ste PKW Wartburg übergeben und genau 10 Jahre später – nach der Wende – wurde die Produktion eingestellt. Die  über 100jährige Tradition des Automobilbaus wurde nach 1990 durch die Adam Opel AG fortgeführt.  Die Werke der Automobilindustrie wie Opel und Bosch beschäftigen heute über 4000 Mitarbeiter, was Eisenach zu einem Industriezentrum Thüringens macht.

Ebenfalls zur neueren Geschichte Eisenach gehört das denkmalgeschützte Villengebiet mit mehr als 100 herrschaftlichen Villen. Es ist das größte zusammenhängende Gebiet freistehender Villen europaweit, welches zwischen 1862 und dem Ersten Weltkrieg entstand. Zu dieser Zeit war Eisenach ein Anziehungspunkt für wohlhabende Bürger. Unser Zeitplan lies eine Besichtigung aber nicht zu.

Weiter ging es zur Georgenkirche, hier wurde 1221 die damals 14jährige Elisabeth mit dem 21jährigen Ludwig von Thüringen vermählt. Ein weiterer berühmter Sohn Eisenachs, Johann Sebastian Bach, geboren im März 1685, wurde in dieser Kirche getauft. Auch Georg Philipp Telemann, ein Zeitgenosse Bachs, wirkte in dieser Kirche.

Im nahe liegenden Stadtschloss auf dem Marktplatz ist heute das Thüringen-Museum untergebracht. Daneben befindet sich das Rathaus, es wurde  wegen Einssturzgefahr im Jahr 1996 renoviert wurde.  Am unteren Ende des Turmerkers ist noch die„Eisenacher Elle“ zu sehen, ein Tuchmaß für Händler und Käufer, sowie eine Öse des Prangers.

Durch die Fußgängerzone in der Karlstraße gelangten wir zum „Schmalen Haus“ –  mit einer Breite von 2 Metern ist es eines der kleinsten bewohnten Häuser Deutschlands.

Die „Karlstraße“ ist seit dem 12. Jahrhundert ein wichtiger innerstädtischer Abschnitt der Via Regia, der ältesten und längsten Landverbindungen zwischen Ost- und Westeuropa. Sie existiert seit mehr 2.000 Jahren und verbindet mit 4.500 km Länge 8 europäische Länder. Die  Bundesstraße 7 folgt teilweise dem historischen Verlauf der Via Regia.

Über die Schmelzerstraße kamen wir zum 500 Jahre alten Lutherhaus, einem der schönsten Fachwerkshäuser Eisenachs. Es gehörte der wohlhabenden Familie Cotta und Martin Luther verbrachte hier als Lateinschüler seine Kindheit. In Vorbereitung auf das Lutherjahr 2017, in dem 500 Jahre Reformation gefeiert werden, wird das Haus z. Zt. renoviert, da von Bund und Land auch reichlich Fördermittel zur Verfügung gestellt werden.

Unser nächster kurzer Stopp galt einem „profanen“ Gebäude: wir standen vor einem der Häuser, in der die Fernsehserie „Familie Dr. Kleist“ gedreht wurde.

Am Ende unseres Rundgangs gelangten wir zum Bachhaus, es gilt als Geburtshaus von Johann Sebastian Bach und beherbergt heute das Bachmuseum. Das alte Gebäude wurde vollständig restauriert und mit einem modernen (hässlichen) Anbau verbunden. Ein überdimensionales Bachdenkmal befindet sich in einem kleinen Park vor dem Museum.
Auch der Komponist Georg Philipp Telemann  kam 1708 nach Eisenach. Telemann – der zu Lebzeiten berühmter war als Bach – hat hier als Konzert- und später als Hofkapellmeister gelebt und gewirkt.

Nach dieser Fülle von Informationen hatten wir eine Stunde zur freien Verfügung, bevor wir um 17.00 Uhr die Heimfahrt antraten.
Für alle war es ein wieder ein gelungener Ausflug – dank der guten Organisation von Hartmut Winkler. Auch das  Wetter hatte im Großen und Ganzen mitgespielt – wie immer, wenn unser erster Vorsitzender Herwig Stein mit von der Partie ist, er hat anscheinend einen guten Draht nach oben!

Der Bettelstudent

Der Bettelstudent

Operette in 3 Akten von Carl Millöcker in der Stiftsruine Bad Hersfeld am 7. August 2015

Zu unserer diesjährigen Fahrt nach Bad Hersfeld hatten sich wieder zahlreiche Mitglieder angemeldet.
Carl Millöckers Operette „Bettelstudent“ eroberte schon gleich nach der Uraufführung am 6. Dezember 1882 im Theater an der Wien die Bühnen der Welt.

Kurzinhalt:
Ein Kuss auf die Schulter – ein Schlag ins Gesicht. Mit ihrem Fächer hat die schöne polnische Komtesse Laura die Avancen des sächsischen Gouverneurs von Krakau, Oberst Ollendorf, vor aller Öffentlichkeit quittiert. Das muss gerächt werden! Ollendorf entlässt aus seinem Gefängnis den Bettelstudenten Symon, der als millionenschwerer Fürst Wybicki um Laura werben soll und den politischen Häftling Jan, den er zum Sekretär des vermeintlichen Fürsten macht. Nach der Hochzeit soll der ganze Schwindel auffliegen und die Gräfin Nowalska mit ihren beiden Töchtern Laura und Bronislawa zum allgemeinen Gespött gemacht werden.

Ollendorfs Racheplan scheint aufzugehen. Jedoch auch Symon und Jan haben sich in die beiden Mädchen verliebt und meinen es ernst. Während Symon darüber nachdenkt, wie er Laura seine wahre Identität gestehen kann, ohne ihre Liebe zu verlieren, nutzt Jan die etwas unübersichtliche Lage, um Polen von der Herrschaft der Sachsen zu befreien. Am Ende kündigt Kanonendonner den Sieg der Freiheit und der Liebe an. Während sich Laura und Symon, sowie Jan und Bronislawa glücklich in die Arme schließen, hat Oberst Ollendorf ausgespielt.

Unvergängliche Hits wie „Ach ich hab sie ja nur auf die Schulter geküsst“ „Schwamm drüber“ oder „Ich knüpfte manche zarte Bande“ stehen für eine der bis heute populärsten Operetten überhaupt.

Erfrischend und mitreißend  wurde diese Operette von den Bad Hersfelder Opernfestspielen in Szene gesetzt. Als Oberst Ollendorf, Gouverneur von Krakau, konnten wir den Starbassisten Gunther Emmerlich erleben. Besonders ansehnlich waren auch die stilvollen historischen Kostüme  und so gab es am Ende für diese sehenswerte Aufführung natürlich starken Beifall.

Besuch von Hofgut und Schloss Friedelhausen

Besuch von Hofgut und Schloss Friedelhausen

Am Freitag, dem 19. Juni 2015 besuchte der Kulturring Allendorf/Lda. das idyllisch gelegene Hofgut Friedelhausen.  Schon 1564 entstand das erste Schloss Friedelhausen.  In dem dortigen Rittersaal, wo unsere Führung begann, finden heute Konzerte und hofinterne Veranstaltungen statt. In den folgenden Jahrhunderten entstanden die übrigen Gebäude des Anwesens. Zwei weitere große Wohnanlagen mit behinderten-gerechten Wohnungen befinden sich gerade im Bau.

Als die Hofgemeinschaft für heilende Arbeit e.V. das Gut vor 30 Jahren von der Besitzerfamilie von Schwerin pachtete, war ein Großteil der Wirtschafts- und Wohngebäude jahrelang ungenutzt und deshalb renovierungsbedürftig. Mit Spendengeldern und viel Eigenarbeit sanierte der Verein das Gut, um dort die erste Gruppe behinderter Kinder und Schüler zu beherbergen. Heute wohnen und arbeiten hier 45 Erwachsene mit Handicap gemeinsam mit nicht behinderten Menschen. Aus umliegenden Gemeinden kommen jeden Tag weitere zwanzig Mitarbeiter nach Friedelhausen, um hier ihrer Tätigkeit nachzugehen.

Bei einer Führung durch Frau Bettina Brandt – einer Mitarbeiterin des Hauses – konnten wir uns  von der Arbeit und dem Leben in dieser Einrichtung informieren. Die Bewohner  leben und in harmonischer Eintracht in Wohngruppen und arbeiten entsprechend ihrer unterschiedlichen Begabungen z.B. in der Holzwerkstatt, der Käserei, der Landwirtschaft, der Gärtnerei oder Hauswirtschaft. Über insgesamt 76 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche werden im Einklang mit der Natur bewirtschaftet. Jeweils 1/3 der erwirtschafteten Erträge werden im Hofläden und auf Märkten verkauft, 1/3 wird an örtliche Bioläden geliefert und ein weiteres Drittel an Hotels und Kantinen und dient auch dem Eigenverbrauch.

Im Hofcafe wurden wir mit Köstlichkeiten aus der landwirtschaftlichen Produktion  bewirtet, anschließend konnten wir im Hofladen die hier hergestellten Produkte käuflich erwerben.

Ein kleiner Spaziergang führte uns zu dem heutigen Schloss Friedelhausen. Gräfin Anna von Schwerin erwartete uns bereits und machte uns mit der Geschichte des Schlosses bekannt. Der damalige Besitzer des alten Schlosses, Adalbert Freiherr von Nordeck zur Rabenau, erbaute das Schloss 1851 für seine aus London stammende Ehefrau Clara, die mit dem mangelnden Komfort im alten Schloss nicht einverstanden war. Während in ihrer Heimatstadt die Häuser bereits mit modernen Sanitäranlagen ausgestattet waren, musste sie sich hier mit einem Plumpsklo zufrieden geben.

Als Baumaterial für das spätgotisch gehaltene Gebäude kam dunkler Basalt, der Lungstein, zum Einsatz, der schon seit Jahren auch bei der Restaurierung des Kölner Doms verwendet wird. Das vulkanische Gestein stammt  aus dem Londorfer Steinbruch, wo er heute noch abgebaut wird.

Ein aufwändig gestaltetes Treppenhaus  mit einem kunstvollen schmiedeeisernen Geländer führt in eine Halle, deren Decke mit den Kreuzgewölben  von vielen schlanken Pfeilern getragen wird. Die sorgfältigen Steinmetzarbeiten stammen von örtlichen Handwerkern. „Es waren die Jungs aus der Rabenau“  erzählte die Gräfin, „die dieses wunderbare Schloss in mühevoller Arbeit erbaut haben“.
Im Inneren haben sich, insbesondere im Eingangsbereich und in den Hallen originale Wandgemälde erhalten. Auch Möbel und Tapeten sind teilweise noch im Original erhalten.

Durch diese Halle gelangten wir in ein von der Gräfin von Schwerin neuerdings eingerichtetes  „Rilkezimmer“. Der Dichter war in  den Jahren 1905 und 1906 auf Einladung der Gräfin Luise von Schwerin geb. Freiin von Nordeck zur Rabenau für mehrere Wochen zu Gast. „Mein Leben, alles was ich bin, ist durch Friedelhausen gegangen, wie ein ganzer Fluss durch die Wärme einer besonnten Gegend geht, ausgebreiteter und breiter gleichsam und glänzend mit allen seinen Wellen“ schrieb er an Gräfin Luise.

Ganz angetan waren wir auch von der Bibliothek mit den wunderschönen alten Möbeln, die sich noch darin befanden. Die Küche befand sich im Keller – jedoch verfügte das Schloss bereits über einen Speiseaufzug, der die Köstlichkeiten zu den Herrschaften transportierte.

Der heutigen Grafenfamilie ist sehr daran gelegen, ihren wunderschönen Besitz durch aufwändige und kostenintensive Restaurierungsarbeiten zu erhalten, die nach denkmalschutzrechtlichen Vorgaben ausgeführt werden müssen.

Die Ausführungen der Gräfin hatten uns sehr interessiert und Hartmut Winkler bedankte sich im Namen des Kulturrings Allendorf/Lda. bei Frau von Schwerin dafür,  dass sie eine Besichtung ermöglicht hatte.

Fotos: Kulturring Allendorf e.V. Privat

Linda die Chamounix

Linda die Chamounix

Das Stadttheater Gießen  geht bei der Gestaltung der Opernsparte einen Weg, der von vielen anderen kleineren Theatern für zu riskant gehalten wird, und hat damit Erfolg: mindestens die Hälfte der Produktionen sind Raritäten, Ausgrabungen oder moderne Opern und das Gießener Theater hat dadurch bundesweit anerkennendes Aufsehen erregt.

So wurde der Kulturring Allendorf/Lda. eigens zu einer Einführungsveranstaltung für  die ebenfalls unbekannte Oper „Linda die Chamounix“ von Gaetano Donizetti eingeladen. Um 18.45 Uhr wurden wir bereits von Christian Schröder erwartet, der auch für die Dramaturgie der Oper verantwortlich war.  Herr Schröder studierte Literaturwissenschaft, Philosophie und Romanistik und ist seit Beginn der Spielzeit 2012/13 Dramaturg für Musiktheater am Stadttheater Gießen.

Endlose Stufen führten uns zur Probebühne in der gegenüberliegenden Bezirkssparkasse. Dort machte uns Christian Schröder auf die Besonderheiten der selten aufgeführten Belcanto-Oper aufmerksam.  Belcanto heißt „Schöner Gesang“  und bezeichnet in der Musik die Gesangstechnik, die in Italien zu Beginn des 17. Jahrhunderts  entstand. Und von dem schönen Gesang der Mitwirkenden konnten wir uns anschließend überzeugen, allen voran die Sopranistin aus dem baskischen Bilbao mit dem unaussprechlichen Namen Naroa Intxausti in der Titelrolle der „Linda“. Ebenso beeindruckend waren auch Chor- und Extrachor des Stadttheaters, ergänzt vom Kinder- und Jugendchor.

Kurzinhalt:
Linda, ein armes Mädchen aus den französischen Bergen, liebt den Maler Carlo, der aber in Wirklichkeit der Sohn einer Marquise ist. Dessen Onkel möchte sie verführen und bietet deshalb den in finanzieller Not befindlichen Eltern des Mädchens Geld dafür, dass er sie als Dienstmädchen mit nach Paris nehmen darf. Der Präfekt des Ortes erkennt dies und überzeugt den Vater, die Tochter stattdessen mit den anderen Kindern des Ortes als „Saisonarbeiter“ in die Großstadt zu schicken, um einer „Entehrung“ zu umgehen. In Paris offenbart Carlo Linda gegenüber seine Herkunft und bringt sie in einer feinen Wohnung unter. Seine Mutter hat in Kenntnis dessen eine Hochzeit mit einer standesgemäßen Braut anberaumt. Lindas Vater erkennt beim Besuch von Carlos Wohnung die Tochter erst nicht – und verstößt sie dann, da er der Ansicht ist, sie habe sich verkauft. Als Linda darüber hinaus von der bevorstehenden Vermählung Carlos erfährt, wird sie wahnsinnig. Im Heimatdorf bedauern alle Lindas Schicksal, von der der Wahn bei Carlos Erscheinen – der natürlich in letzter Sekunde dann doch nicht geheiratet hat – abfällt. Die Verliebten fallen sich in die Arme und träumen von einer sorgenfreien Zukunft.

Der Zuschauersaal des Theaters war bis unter die oberen Ränge voll besetzt bei dieser letzten Vorstellung. Die Kulisse schien, ebenso wie Lindas Welt, etwas in Schieflage geraten zu sein: Der erste Akte spielte in einem asymmetrischen kirchenähnlichen Wohnzimmer, der zweite Akte dann in einer noblen Pariser Wohnung, ehe man im letzten Aufzug wieder das Haus sah, in dem nun alles aus den Fugen geraten war. Warum allerdings Linda ab und zu in einem Schrank verschwand, erschloss sich uns leider nicht.

Nach der fast dreistündigen Aufführung wurden alle Beteiligten mit nicht enden wollendem Applaus belohnt. Wieder einmal hat sich gezeigt, dass es sich durchaus lohnt, auch selten gespielte Stücke in das „Repertoire“ des Kulturrings aufzunehmen. So haben wir in der Vergangenheit schon die meist unbekannten Opern „Lo Schiavo“ von Carlos Gomes und „La Favorita“ – ebenfalls von Gaetano Donizetti –  gesehen und waren von den gezeigten Aufführungen immer hellauf begeistert.

Auch in der Saison 2015/2016 des Stadttheaters Gießen stehen wieder überwiegend
unbekannte Werke auf dem Spielplan. Nicht zuletzt aus diesem Grund planen wir unter anderem wieder eine Fahrt in das Staatstheater Kassel sowie einen Besuch in ein weiteres Theater unserer Region und hoffen, mit der Auswahl der Stücke den Geschmack unserer Mitglieder treffen zu können.

Frau Müller muss weg

Frau Müller muss weg

Schauspiel von Lutz Hübner

Wieder eine gelungen Vorstellung im Stadttheater Gießen: die Komödie über einen Elternabend am Samstag, den 14. März 2015.

Im zweiten Halbjahr der 4b soll über die schulische Zukunft der Kinder entschieden werden. Da nun das Zeugnis naht, welches über die Art der weiterführenden Schule entscheidet, sind viele Eltern besorgt, weil sich die Noten ihrer Sprösslinge verschlechtert haben. Klar ist den Müttern und Vätern, dass nur die Lehrkraft Schuld haben muss. Warum sonst sollte das Gymnasium ausgerechnet für das eigene Kind nicht möglich sein?

Sie entschließen sich auf dem Elternabend dafür zu sorgen, dass die Klassenlehrerin – Frau Müller – die Klasse abgibt, da sie an ihren pädagogischen Fähigkeiten zweifeln.  Doch Frau Müller wehrt sich und die Eltern rasten aus.

In dieser hysterisch aufgeladenen Situation verschaffen sich die Eltern heimlich Klarheit über die Noten ihrer Kinder: in einer kurzen Abwesenheit von Frau Müller durchstöbern sie das Notenbuch. Und siehe da, die Noten sind gut, das Gymnasium wird erreicht werden. Frau Müller wird rehabilitiert, die Eltern versöhnen sich. Aber es gibt noch eine überraschende Schlusspointe: Das durchstöberte Notenbuch war leider das vom vergangenen Jahr. Lange Gesichter. Ende.

In Gießen inszenierte die Intendantin Cathérine Miville das Stück, gleichzeitig lief im Kinocenter der gleiche Film  unter der Regie von Sönke Wortmann. Glaubt man dem Giessener Anzeiger, schießt das Theater bei diesem Wettstreit in Gießen den Vogel ab.

Es ist aber auch immer wieder eine Freude, das spielfreudige Ensemble des Giessener Theaters zu erleben. Allen voran Carolin Weber, die als Grundschullehrerin Sabine Müller wieder eine beachtliche Leistung zeigte.

Der Kuss der Spinnenfrau

Der Kuss der Spinnenfrau

Gut besetzt war der Bus wieder einmal, der uns zum Musical „Der Kuss der Spinnenfrau“ in das Stadttheater Gießen brachte. Trotz anfänglicher Bedenken wegen des evtl. heiklen Inhalts hatten wir dieses Musical noch nachträglich in das Theaterprogramm 2014/2015 aufgenommen. Nicht zuletzt deshalb, weil uns die beiden Hauptakteure Sophie Berner (in einer Doppelrolle als Spinnenfrau und Aurora) und Andrea M. Pagani schon in „Cabaret“ und „I wanna by loved by you“ begeistert hatten. Dennoch keine leichte Kost – die Themen, die auf der Bühne dargestellt werden, sind ernst und  aktuell.

Im dunklen Theater leuchtet ein riesiges blaues Spinnennetz auf der Bühne, eine fahrbare kleine Gefängniszelle und bewegliche Gitterwände bildeten die weitere Kulisse. Erzählt wird die tragische Geschichte der beiden Gefängnisinsassen Valentin und Molina. Zwei vollkommen unterschiedliche Männer treffen im Folter-Gefängnis eines totalitären Staates aufeinander: Der linke Aktivist Valentin wird gezielt in die Zelle von dem weibischen Molina gesperrt. Man erhofft sich davon, dass dieser den Neuankömmling aushorcht. Aus Valentíns anfänglicher Abneigung gegen den für ihn fremdartigen Zellengengenossen entwickelt sich gegenseitiges Interesse aneinander und Zuneigung, nicht zuletzt weil Molina sich in die Fantasiewelt der Filme flüchten kann, um  das unerträglich harte Gefängnisleben zu ertragen.

Neben der düsteren Gefängnisatmosphäre entführten uns die Tagträume von Molina in die  bunte Welt der Filme. Kontrastprogramm waren traumhafte Musikfilm-Szenen und temperamentvolle Revue-Auftritte. Aurora ist der große Star der von Molina so verehrten Filme, aber auch die Spinnenfrau, deren Kuss den Tod bringt. Die Spinnenfrau repräsentierte den Tod der Insassen in diesem Foltergefängnis, dem letztlich auch Molina zum Opfer fällt.

Ein großes Spinnennetz  bildet mitsamt der vom Schnürboden herabschwebenden Spinnenfrau Sophie Berner einer der Höhepunkt des Abends. Stimmgewaltig sang sie das „Lied der Spinnenfrau“. Die  hochstehenden Fasanenfedern an ihrem schwarzen Leder-Nieten-Kostüm standen ab wie Spinnenarme so sah sie einer Spinne im Netz entsprechend ähnlich.

Catherine Mivilles Inszenierung wartet mit viel  Personal auf, darunter Chor und Akteure der Tanzcompagnie, die uns alle begeisterten. Alles in allem war die Vorstellung ein Fest für Augen und Ohren und die Akteure wurden mit lang anhaltendem Beifall belohnt.

Einladung Jahreshauptversammlung 2015

Einladung Jahreshauptversammlung 2015

Unsere diesjährige Jahreshauptversammlung findet am 20. März 2015 um 19.30 Uhr im kleinen Saal im Bürgerhaus in Allendorf statt. Hierzu laden wir die Mitglieder herzlich ein.

Tagesordnung :

    1. Begrüßung
    2. Totenehrung
    3. Ehrungen für 40, 50 und 60jährige Mitgliedschaft
    4. Tätigkeitsgerichte für das Jahr 2014
      • Theatergruppe
      • Fotogruppe
      • Vorsitzender
    5. Bericht der Kassenführerin
    6. Aussprache zu den Berichten
    7. Bericht der Kassenprüfer
    8. Entlastung des Vorstandes
    9. Kassenprüferwahl
    10. Verschiedenes
    11. Digitale Bilderschau „ Kanada – von der Prärie in die Rocky Mountains“

Der Vorstand