Hundepark Stadttheater Gießen am 11. Dezember 2022
Zum ersten Mal wieder im Theater nach 2 Jahren Corona-Pause
Am 11. Dezember 2022 sahen wir im Stadttheater Gießen das Schauspiel „Hundepark“ nach dem preisgekrönten
Roman der finnisch-estnischen Schriftstellerin Sofi Oksanen, erschienen 2019.
Hauptfiguren von »Hundepark« sind Olenka und Daria, die in der Ostukraine eine lukrativen Agentur betreiben, in
welcher Frauen als Leihmütter und Eizellenspenderinnen für reiche kinderlose Ehepaare aus Ost und West angeworben werden.
Als ein Mord geschieht, flüchten beide nach Finnland und begegnen sich 2016 in Helsinki im Hundepark zufällig wieder. Von hier aus wird die Geschichte in zeitlichen Sprüngen rückblickend erzählt mit Einblendungen von Zeit- und Ortsangaben – teilweise etwas verwirrend. So erfahren wir immer mehr über den Aufstieg und Fall Olenkas. Mit dabei: Mord, Betrug, reiche Oligarchenfrauen, Drogenhandel, Armut rund um die Ausbeutung ihrer Kundinnen.
Eine am Bühnenrand postierte Live-Band erzeugt mit schrillen Outfits einen seltsamen Popsound mit ukrainischen und deutschen Liedern. Die Sängerinnen: vier junge Frauen aus Gießen mit ukrainischen Wurzeln.
Nach der Pause waren ihre Instrumente zugehängt. Die Szenen werden kürzer, die Dialoge hektischer – und auf einmal war Ende.
Keine leichte Kost, aber eine beeindruckende Vorstellung – es machte uns nachdenklich. Das brisante Thema wurde gut umgesetzt von der neuen Intendantin Simone Sterr und ihrem Team.
Am Ende gab es verdienten Applaus für alle Mitwirkenden.